Heißt es künftig Kasse Drei statt Dreier-Segment? Jens Thiemer verlässt den BMW-Konzern nach fast fünf Jahren auf eigenen Wunsch. Das gab der Premiumhersteller jetzt überraschend bekannt. Seine berufliche Zukunft könnte ihn jetzt in eine ganz neue Branche führen.
Zu hören ist, dass Thiemer bei der Schwarz-Gruppe in Neckarsulm andockt, zu der unter anderem die Lebensmittel-Einzelhändler Lidl und Kaufland gehören. Eine offizielle Bestätigung dafür steht noch aus. Thiemer war im Januar 2019 von Mercedes – dort war er Vice President Marketing – zum direkten Rivalen nach München gewechselt. Bei BMW stieg er zum Senior Vice President Customer & Brand auf und war seitdem eines der wichtigsten Gesichter der Marke BMW.
Sein Abgang kommt überraschend, stand aber intern bereits seit einigen Wochen fest. Erneut gelingt es Thiemer allerdings, sein Engagement bei einem deutschen Hersteller aus dem Nichts abzuschließen. Seine Zeit bei Mercedes beendete Thiemer mit einer Kündigung. Seine Mission sei erfüllt, hieß es damals. Dies scheint der erfahrene Marketing-Mann jetzt auch bei BMW so zu empfinden.
Seine Aufgaben übernimmt Bernd Körber, Leiter des Produktmanagements der Marke BMW, zusätzlich zu seiner bisherigen Arbeit.
Mit dem kolportierten Wechsel zur Schwarz-Gruppe stellt sich Thiemer einer völlig neuen Herausforderung. Das undurchsichtige Konstrukt von Eigentümer Dieter Schwarz gilt als eines der kompliziertesten Firmengeflechte der deutschen Industrie. Bereits seit längerem gibt es heftige interne Kämpfe beim eisern verschwiegenen Handelskonzern. Thiemer wagt den Sprung dennoch.