Jaguar Land Rover (JLR) bläst zur Elektro-Offensive. "Im Jahr 2020 wird die Hälfte unserer Modelle eine elektrische Version haben", sagte China-Chef Pan Qing auf der Messe "Auto Shanghai". Auch wenn die Offensive weltweit gilt, hat JLR natürlich ein besonderes Augenmerk auf den Elektro-Leitmarkt China.
In China sind 2016 nach Angaben der China Association of Automobile 507.000 batteriebetriebene Fahrzeuge und Plug-ins-Hybride verkauft worden. Das ist ein Wachstum von mehr als 50 Prozent binnen eines Jahres.
2017 wird ein Absatz von 800.000 E-Autos erwartet, was einem Wachstum von 57 Prozent entsprechen würde. Geht es in diesem Tempo weiter, werden 2020 mehr E-Autos in China verkauft als in Deutschland insgesamt.
JLR-Chef Ralf Speth stellte in Schanghai den Range Rover Velar und den Jaguar I-Pace vor. Der Velar läutet laut Speth "das nächste Kapitel der SUV-Erfolsstory" ein. Das Midzise-SUV mit Allrad soll die Lücke zwischen den Modellen Evoque und Range Rover Sport füllen. Eine ernst zunehmende Konkurrenz für BMW X3 und Mercedes GLC.
Der I-Pace soll schon Anfang 2018 auf den Markt kommen. Es wird Jaguars erstes Elektrofahrzeug sein. Mit dem Marktstart ist Jaguar früher dran als andere und zeigt, wie ernst es das Unternehmen mit dem Wandel hin zu alternativen Antrieben meint. Die deutschen Premiumhersteller ziehen mit reinen batteriebetriebenen Fahrzeugen erst nach.
Der I-Pace ist vor allem eine Ansage an Tesla. Die Kalifornier haben mit dem Model X ein Modell in ähnlicher Größe, bald folgt das Model 3. Der I-Pace soll 500 Kilometer Reichweite haben und 400 PS auf die Straße bringen. Das Fahrzeug wird beim Auftragsfertiger Magna Steyr in Graz gebaut.
Der deutsche Automanager Wolfgang Ziebart, der den I-Pace bei Jaguar Land Rover auf den Weg gebracht hat, gibt sich in der "Auto Revue" selbstbewusst: "Wir sind die Ersten, die es mit Tesla aufnehmen können."