Italiener öffnen sich für deutsche Schulung

Das italienische VW-Nobellabel Lamborghini setzt in der Schulung seiner Mitarbeiter zunehmend auf eine im deutschen Lernwesen seit Langem bewährte Konzeption: "Viele unserer Urus-Monteure haben eine Ausbildung bei Lamborghini durchlaufen, die dem Dualen System in Deutschland ähnelt", sagte Lamborghinis Produktionschef Ranieri Niccoli der Automobilwoche am Stammsitz des Unternehmens in Sant'Agata Bolognese.

Der Geländewagen Urus ist die jüngste Baureihe der Marke mit dem Stier im Logo und wird ab Mitte dieses Jahres an die ersten Kunden übergeben. Das 650 PS starke Allradfahrzeug ist bis zu 305 km/h schnell und kostet mindestens 204.000 Euro. Jährlich sollen mindestens 3500 Einheiten des kantigen Viertürers entstehen.

Das Duale System sieht die Ausbildung meist jüngerer Menschen an zwei Lernorten vor, in einer Berufsschule sowie im betrieblichen Rahmen. Letzterer Einsatz soll den Auszubildenden vor allem verstärkte Praxisnähe verschaffen. Der im Wechsel erfolgende Besuch der Berufsschule wiederum dient in erster Linie der Vermittlung theoretischen Wissens. Zudem bieten die Fachschulen häufig den Erwerb wichtiger Zusatzqualifikationen an.

Mit der Einführung einer dem Dualen System vergleichbaren Ausbildung "waren Ducati und wir die Ersten in Italien", sagte Lamborghini-Manager Niccoli. Wie sein Arbeitgeber, der Hersteller von Sportwagen ŕ la Aventador, Huracán und Urus, gehört auch die Motorradschmiede Ducati zum Markenverbund des Wolfsburger VW-Konzerns. Bei dessen Kernlabel Volkswagen Pkw war etwa im Aufbau der Kleinserie des Ein-Liter-Autos XL 1 viel Handarbeit vonnöten, wie sie auch bei Lamborghini unverzichtbar ist. Gerade bei manuellen Fertigkeiten kommen die Vorzüge des Dualen Systems oft gut zur Geltung. "Die Erfahrungen sind positiv", resümiert Ranieri Niccoli denn auch für Lamborghini.

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