Alexa, Siri, Google, Cortana und Bixby haben in vielen Haushalten schon den Kühlschrank und den Staubsauger im Griff. Was bislang fehlt, ist eine Sprachsteuerung, die ähnlich intuitiv funktioniert – und zwar im Auto.
Passend zum Start ins neue Jahr und zur Tech-Show CES in Las Vegas soll sich das nun ändern. Zum einen gibt es immer mehr Partnerschaften von Amazon mit Automobilherstellern, um Amazons Sprachassistent Alexa ins Auto zu integrieren. Erste Partner des US-Internetkonzerns sind Ford, VW, BMW Hyundai und Seat. Bislang kann man damit den Tank- oder Batterie-Stand abfragen, Routen planen und einen Blick in den Kühlschrank werfen. Läuft es aber nach Amazon, soll irgendwann auch eine "Hands-Free-Steuerung" des Autos per Sprache möglich werden. Hier gilt es aber abzuwarten, ob die Hersteller diesen Schritt mitgehen.
Mercedes stellt auf der CES in Las Vegas sein völlig neues Infotainment-Systems Mercedes-Benz User Experience (MBUX) vor. Die neue Technologie basiert gänzlich auf künstlicher Intelligenz. Bereits 2018 soll es in der nächsten Kompaktwagen-Generation in Serie gehen. Sicherlich wird Mercedes hier auch Sprachsteuerung integrieren, die auf künstlicher Intelligenz basiert.
Alternativ dazu arbeiten Zulieferer an Sprachsteuerungsmodellen direkt fürs Auto. Bosch hat auch einen Sprachassistenten fürs Auto entwickelt. Der intelligente Assistent, so verspricht Bosch, macht das Fahren nicht nur komfortabler, sondern auch sicherer. Boschs Sprachassistent funktioniert intuitiv. "Man kann sagen, was man will, wie man es will – Bosch bringt einen Sprachassistenten ins Auto, der Autofahrer versteht, wie ein Mensch", sagt Dirk Hoheisel, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH. Assistent Casey versteht natürliche Satzkonstruktionen und verarbeitet sogar Akzente und Dialekte. Und das in mehr als 30 Ländern der Welt. Sie spricht sogar mit britischem, amerikanischem, neuseeländischem oder australischem Dialekt.
Zudem denkt der Assistent mit. Will der Fahrer zum Beispiel „Paul“ anrufen, überprüft das System automatisch die Kontakte und berücksichtigt den aktuellen Ort, die Uhrzeit und Situation des Fahrers. Morgens auf dem Weg ins Büro ist mit „Paul“ wahrscheinlich der Kollege gemeint, während es abends der beste Freund sein könnte. Diese Kontextabhängigkeit ist eine erste Stufe von künstlicher Intelligenz.
Außerdem: Der Bosch-Assistent kommt auch ganz ohne externe Datenverbindung aus. Die Rechenarbeit übernimmt das Infotainmentsystem im Auto, ohne Daten in die Cloud zu senden. Casey begleitet Autofahrer damit selbst im Tunnel, weit ab von gut ausgebauten Mobilfunkgebieten oder im Ausland, wenn das Smartphone offline ist.