Infineon baut am Standort Villach in Österreich neben der bestehenden Fertigung eine vollautomatisierte Chipfabrik für die Fertigung auf 300 Millimeter-Dünnwafern. Grund für die Investition in Villach ist die große Nachfrage weltweit im Markt nach Halbleitern für den digitalen Wandel, der getrieben ist durch den Klimawandel, den demografischen Wandel und die zunehmende Digitalisierung. Elektrofahrzeuge, vernetzte, batteriebetriebene Geräte, Rechenzentren oder die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen brauchen energieeffiziente Halbleiter.
Der Halbleiterkonzern verspricht sich bei vollständiger Auslastung der neuen Leistungshalbleiter-Fabrik ein geschätztes zusätzliche Umsatzpotenzial von rund 1,8 Milliarden Euro pro Jahr.
Das neue Forschungsgebäude bietet zudem Platz für 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon werden 400 neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen. Der Baubeginn ist geplant für die erste Jahreshälfte 2019, die Fertigung soll Anfang 2021 starten.
"Die Kunden rennen uns die Tür ein. Die weltweite Nachfrage nach Leistungshalbleitern ist riesig und Infineon ist dabei besonders gefragt. Wir wachsen dadurch sogar noch stärker als der Markt", erläutert Infineon-Chef Reinhard Ploss den Schritt. Man wolle mit dieser vollautomatisierten Fabrik zum modernsten Unternehmen der Welt werden.
"Wir sind weltweit führend, Leistungshalbleiter zu entwickeln – und diese Führung wollen wir langfristig ausbauen", sagt Ploss. Mit diesen Halbleitern will Infineon beispielsweise 25 Millionen Elektroautos ausrüsten.
"Das ist die größte Investition in Österreich seit langer Zeit", sagt Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende von Infineon Austria.
Vor wenigen Monaten habe man sich erst für Villach entschieden, weil die Fabriken (Infineon hat Standorte in Dresden, Regensburg, Villach und Malaysia) doch schneller als gedacht an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen sind. "Villach ist es geworden, weil wir hier schneller als anderswo die Fertigung aufziehen und hochfahren können", sagt Infineon-Chef Ploss. Natürlich habe auch die politische Stabilität für Europa gesprochen.
Infineon ist laut den Marktforschern von IHS Markit mit einem Marktanteil von 18,5 Prozent weltweit der größte Anbieter von Leistungshalbleitern.
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