Es sei "in keiner Weise nachvollziehbar", dass die Automobilimporteure in Deutschland nicht in den von der Bundesregierung und drei deutschen Autoherstellern gebildeten Diesel-Fonds einzahlen wollten, schimpft der geschäftsführende Bundesverkehrsminister Christian Schmidt.
Nein, das ist in vollem Umfang nachvollziehbar, Herr Schmidt. Es ist ebenso nachvollziehbar wie die inszenierte Empörung über die Importeure. Der CSU-Politiker steht wegen seiner eigenmächtigen Glyphosat-Politik mächtig unter Druck und versucht derzeit, den Bannstrahl der Tugendwächter von sich abzulenken und in diesem Fall auf die ausländischen Autobauer zu richten. Ein durchsichtiges Manöver, auf das bedauerlicherweise viele Zeitungskommentatoren hereingefallen sind - die Stammtische ohnehin.
Zunächst einmal beteiligen sich bislang auch nicht alle einheimischen Hersteller an dem Diesel-Fonds. Ford hält sich diplomatisch aus dem Streit heraus, Opel unter französischer Flagge hat ohnehin andere Probleme zu lösen. Doch das ist nicht der Kern des Problems.