Der Verband der internationalen Kraftfahrtzeughersteller (VDIK) stemmt sich gegen eine ursprünglich auch von ihm unterstützte Diskussion um eine Ausweitung der Auto-Kaufprämien auf moderne Verbrenner. "Wir haben Kaufprämien auch für Benziner und Diesel gefordert. Eine erneute Diskussion darüber wäre für den Autohandel in Deutschland zum aktuellen Zeitpunkt aber außerordentlich schädlich. Denn das könnte wieder zu Kaufzurückhaltung führen", sagte VDIK-Präsident Reinhard Zirpel der Automobilwoche.
"Jetzt müssen wir alles daran setzen, dass das Konjunkturprogramm mit seinen vielen Facetten auch tatsächlich wirkt," so Zirpel.
Zwar gelte die Anfang Juni angekündigte und zum 1. Juli in Kraft getretene höhere Kaufprämie für Elektrofahrzeuge rückwirkend zum 3. Juni. Dennoch habe dieser Zeitverzug zwischen Ankündigung und Umsetzung zu einer spürbaren zusätzlichen Kaufzurückhaltung der Kunden in den Autohäusern geführt, sagte der VDIK-Präsident.
"Wir müssen jetzt erst einmal abwarten, wie die aktuellen Kaufprämien wirken und wie die Senkung der Mehrwertsteuer wirkt. Ich gehe dabei davon aus, dass vor allem der Privatmarkt positiv reagiert und im zweiten Halbjahr stärker laufen wird."
Die Lagerbestände im Autohandel seien durch die Corona-Zwangspause zwar hoch, doch andererseits seien in der gleichen Zeit auch weniger Autos neu gebaut worden, so Zirpel. "Es ist deshalb zur Zeit nur schwer zu beurteilen, ob höhere Lagerbestände den Verkaufsdruck tatsächlich steigern."