Importeure profitieren von Benziner-Boom

Die Automobilimporteure in Deutschland haben im auslaufenden Jahr einen Rekordabsatz verzeichnet, wenn man vom Jahr der Abwrackprämie absieht. Die Mitgliedsunternehmen legten um sieben Prozent zu auf rund 1,3 Millionen Pkw und steigerten damit ihren Marktanteil auf rund 38 Prozent.

Für 2018 zeigt sich der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) optimistisch, eine konkrete Absatzzahl nannte er jedoch nicht. "Wir sehen gute Chancen, dass sich in 2018 das sehr gute Ergebnis des laufenden Jahres noch verbessern wird," sagte VDIK-Präsident Reinhard Zirpel. Alle Mitglieder hätten einen "sehr hohen Auftragsbestand." Somit bestehe die Chance, auch im kommenden Jahr den Marktanteil der Importeure zu erhöhen.

Einen "Einbruch" des Pkw-Marktes in 2018 wie ihn zuletzt der Chef des CAR-Institutes, Ferdinand Dudenhöffer, prognostiziert hatte, erwarten die Importeure nicht. "Zunächst einmal ist keineswegs sicher, ob 2018 die Dieselprämie ausläuft," so Zirpel. Zudem hätten die Importeure gute Chancen, vom Autokäufer bei der Suche nach Diesel-Alternativen gewählt zu werden. "Wir haben einen besonders hohen Anteil an Benzinmotoren zur Wahl und sind auch bei alternativen Antrieben führend."

Insgesamt legten die alternativen Antriebe im laufenden Jahr um 80 Prozent zu, allerdings auf geringer Ausgangsbasis. Hybridfahrzeuge ohne Plug-in-Hybride, eine Domäne der Importeure, konnten die Zahl ihrer Neuzulassungen um 69 Prozent auf rund 57.000 Einheiten steigern. Die Autos mit reinem E-Antrieb verbesserten sich um 110 Prozent auf rund 24.000 Einheiten, Plug-in-Hybride um 118 Prozent auf 30.000 Zulassungen.

Im Privatkundenmarkt, der für die Importeure besonders wichtig ist, steigerten die ausländischen Hersteller ihren Marktanteil in Deutschland um zehn Prozent, wodurch der Anteil von zuletzt 43,6 auf 46 Prozent zulegte. Im Flottengeschäft konnten die Importeure ihren Anteil von 25,7 auf 29 Prozent steigern.

Die Eigenzulassungen im Bereich Handel und Hersteller sowie die Zulassungen für Vermieter legten dagegen bei den Importmarken nur um 1,4 Prozent zu, wodurch ihr Anteil am wachsenden Gesamtmarkt zurückging. Verbandspräsident Zirpel nannte dies eine sehr positive Entwicklung, die die Mitglieder weiterverfolgen wollten.

Wachstumstreiber für die Importeure war mit deutlichem Abstand der Verkauf von Fahrzeugen mit Benzinmotoren. Die Importeure sind seit Jahren im Diesel-Bereich schwächer als die deutschen Hersteller und profitieren damit von der Krise auf dem Dieselmarkt. Die Zulassungen von Diesel-Pkw in Deutschland sank im Jahresverlauf bislang um zwölf Prozent, bei den Privatkunden sogar um 21 Prozent. Der Dieselanteil im Privatbereich sank damit auf nur noch 23 Prozent.

Bei dem koreanischen Importeur Hyundai sank der Anteil der Diesel-Verkäufe sogar noch stärker von 29 Prozent im Jahr 2016 auf nur noch 19 Prozent per Ende November, wie Deutschlandchef Markus Schrick in Frankfurt ergänzte.

"Unser überdurchschnittliches Wachstum im Jahr 2017 ist auf ein großes Angebot an Benzinmotoren im Pkw-Bereich sowie auf ein überdurchschnittlich breites Angebot im immer beliebteren SUV-Segment zurückzuführen," fasste Verbandspräsident Zirpel die Entwicklung zusammen.

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