Die aktuellen Statistiken des Europäischen Automobilverbandes ACEA weisen für das vierte Quartal 2022 in Westeuropa 1,487 Millionen Neuzulassungen von E-Mobilen und Hybriden aus. Dies ist ein Anstieg um 352.000 Pkw gegenüber dem Vorjahresquartal (plus 31 Prozent) und entspricht bei einem Gesamtmarktanstieg von 16,5 Prozent einem Anteil an den gesamten Pkw-Zulassungen von 54,2 Prozent. Vor einem Jahr lag der Anteil bei dem alten Rekordergebnis von 48,2 Prozent. Die reinen E-Mobile (BEVs) verzeichneten mit plus 38,5 Prozent (plus 156.600 Neuzulassungen) den höchsten Anstieg gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal. Die Neuzulassungen von Plug-in-Hybriden (PHEV) stiegen um 22 Prozent (plus 58.200 Neuzulassungen), Hybride ohne Stecker (HEV) legten 29 Prozent zu (plus 138.000 Neuzulassungen). Benziner verzeichneten ein leichtes Plus von 5,5 Prozent und die Zahl der Neuzulassungen von Diesel-Pkw verringerte sich um zwei Prozent.
Alternative Antriebe dominieren die Neuzulassungen
Im vierten Quartal 2022 erzielten die alternativen Antriebsarten in Summe neue Rekordergebnisse. Sie machten über die Hälfte aller Neuzulassungen in Westeuropa aus. Auslaufende Fördermaßnahmen in einigen Ländern führten zu einem deutlichen Anstieg, insbesondere bei den reinen E-Mobilen.
Gegenüber dem dritten Quartal dieses Jahres gab es bei den Marktanteilen der alternativen Antriebsarten in Summe einen Anstieg von 7,3 Prozentpunkten auf 54,2 Prozent. Es ist der höchste jemals beobachtete Marktanteil. Die reinen E-Mobile erreichten einen Marktanteil von 20,4 Prozent (560.000 Neuzulassungen). Damit erreichten sie den bisher höchsten Marktanteil und übertrafen den alten Höchststand von 17,2 Prozent aus dem vierten Quartal 2021 deutlich. Die Plug-in-Hybride erreichten mit 11,7 Prozent und 320.000 Neuzulassungen ebenfalls neue Rekordwerte. Allerdings war die Dynamik wesentlich geringer als bei den reinen E-Mobilen. Bis Mitte 2021 lagen die Plug-in–Hybride stets auf gleicher Höhe mit den reinen E-Mobilen. Seitdem sind die Marktanteile der BEVs durchgängig höher und im vierten Quartal hat sich der Abstand noch einmal vergrößert. Hybride ohne externe Lademöglichkeiten sind immer noch leicht dominant, kamen aber mit 22,1 Prozent (607.000 Neuzulassungen) nicht auf neue Rekordwerte.
Gegenüber dem dritten Quartal 2022 konnten in fast allen Ländern die Marktanteile über die Summe der alternativen Antriebsarten gesteigert werden. Das höchste Plus bei den Marktanteilen von 14,3 Punkten gab es in Schweden. Dahinter folgte Deutschland mit einem Plus von 12,7 Prozentpunkten. Nur in Portugal gab es einen leichten Rückgang um 1,3 Prozentpunkte. In fünf westeuropäischen Ländern stellten die reinen E-Mobile im abgelaufenen Quartal die stärkste alternative Antriebsart. Dies sind Dänemark, Deutschland, Niederlande, Schweden und Norwegen.
Bei vergleichbarem Angebot, aber deutlich intensiverer Förderung bleibt Norwegen die Nummer eins bei den alternativen Antrieben. Im vierten Quartal waren in Summe 95,9 Prozent aller Neuzulassungen BEVs, PHEVs oder HEVs. Die hohe Marktdurchdringung liegt an den reinen E-Mobilen, die auf einen Marktanteil von 81,5 Prozent kamen. Dies ist der mit Abstand höchste Wert aller westeuropäischen Länder.
An zweiter Stelle bei der Marktdurchdringung liegt Schweden mit 75,1 Prozent alternativer Antriebsarten. Hier dominieren ebenfalls die E-Mobile mit einem Anteil von 44,4 Prozent. An dritter Stelle liegt Finnland. Dort kommen alle alternativen Antriebe auf 74,2 Prozent. Mit 29,2 Prozent Marktanteil dominieren hier die HEVs, vor den reinen E-Mobilen mit 24,8 Prozent.
Aufgrund des hohen Gesamtmarktes wurden in Deutschland auch im vierten Quartal volumenmäßig die mit Abstand meisten Pkw mit alternativen Antrieben zugelassen. Dies trifft für alle drei betrachteten alternativen Antriebe zu. Bezüglich der Marktdurchdringung konnte Deutschland seine Position gegenüber dem dritten Quartal im westeuropäischen Ländervergleich verbessern. Auch aufgrund des zum 1.1.2023 ausgelaufenen beziehungsweise reduzierten Umweltbonus liegt Deutschland mit einem Marktanteil von 59,4 Prozent für alle alternativen Antriebe auf Platz sechs der 16 betrachteten Länder. Mit Norwegen, Schweden, Finnland, die Niederlande, Dänemark. Großbritannien und Schweiz haben sieben weitere Länder einen Anteil an alternativen Antrieben von über 50 Prozent. Portugal verzeichnet mit 37,6 Prozent den geringsten Marktanteil der westeuropäischen Länder, hinter Griechenland mit 38,6 Prozent und Belgien mit 40,1 Prozent. Belgien ist das einzige westeuropäische Land, in dem die Plug-in-Hybride stärkste alternative Antriebsart sind.
Aus dem Datencenter:
Neuzulassungen und Marktanteile alternativer Antriebsarten im 4. Quartal 2022 in Westeuropa
Marktanteile der alternativen Antriebsarten: Rangfolge nach Ländern im 4. Quartal 2022 in Westeuropa