Die Zukunft parkt noch im Souterrain. Denn während sie in den Hallen des Palexpo am Montag abend gerade die letzten Serienautos auf die Drehteller rangieren und dabei ein PS-Potpourri aus faszinierenden Trauwagen und bodenständigen Alltagsautos komponieren, das an Vision und Weitsicht nicht mehr zu wünschen übrig lassen könnte, dreht sich im Tiefparterre der Halle 7 ganz langsam ein Kleinwagen, mit dem zumindest der VW-Konzern jetzt den überfälligen Schritt in die Zukunft machen möchte.
Wo die anderen Hersteller genau wie die eigenen Marken diesmal auf solide Hausmannskost setzen und ihr Heil im Hier und Heute suchen, trauen sich die Niedersachsen auf Konzernebene als erste mit einer Studie aus der Deckung, die nicht nur elektrisch und autonom fährt, sondern die wie bislang nur das Google-Auto komplett auf Lenkrad und Pedale verzichtet: Sedric heißt dieses „Self Driving Car“, das Digitalisierungschef Johann Jungwirth, Forschungschef Ulrich Eichhorn und Designchef Michael Mauer im Future Center Potsdam in nicht einmal einem Jahr auf die Räder gestellt und dabei zum ersten Mal auf die ressourcen des gesamten Konzerns zurück gegriffen haben.
„Wir sind überzeugt, dass voll automatisierte Fahrzeuge das Leben in unseren Städten besser, umweltfreundlicher und sicherer machen werden und Sedric gibt einen ersten, konkreten Ausblick darauf“, sagt VW-Chef Matthias Müller. Er sei Vorreiter und Ideengeber für das autonome Fahren und stehe auch für das neue Selbstverständnis des Konzerns. Der wolle zwar auch künftig keine Autos bauen. Denn dieses Thema sei bei den Marken bestens aufgehoben, so Müller weiter.Doch das erste Concept Car auf übergeordneter Ebene stehe auch für eine neue Form der Zusammenarbeit und des Know-how-Transfers im Konzern: „Viele Elemente und Funktionen dieses Autos werden wir deshalb in den kommenden Jahren in den Fahrzeugen unserer Marken wiederfinden.“