Er ist schon so etwas wie der Snob unter den Supersportwagen. Kein anderer PS-Protz hat so feine Manieren wie der Aston Martin DB11. Doch nach zwei Jahren und 4.209 Exemplaren schlägt der Gran Turismo jetzt ein wenig über die Stränge.
Denn die Briten haben das Top-Modell ihrer Rennsport-Abteilung überlassen. Diese hat den konventionellen Gran Turismo aufs Altenteil geschickt und stattdessen den DB11 AMR aufgelegt:Runde 10.000 Euro teurer und gute 30 PS stärker, steht er nun an der Spitze der Modellpalette und soll beweisen, dass auch der automobile Hochadel sich bei aller Etikette nicht vollends dem Spaß versagt.
Vollgas ist dem DB11 AMR deshalb die liebste Gangart. Zwar kann man den Zwei-plus-eigentlich-nix-Sitzer selbst nach dem Update durch die Rennsportabteilung noch gelassen über die Autobahn treiben oder sanft mit ihm zwischen den Hügeln der Toskana surfen. Schließlich will ein Gran Turismo auf allen Straßen zu Hause sein.
Doch wenn die beiden Turbos dem aufgeweckten 5,2-Liter-Triebwerk aus der Lohnfertigung bei Ford in Köln mit einem Kickdown seine nun 639 PS und weiterhin 700 Nm abpressen, dann lässt man sich nicht zweimal bitten.
Dann schaltet man mit zwei Tasten am Lenkrad alle Systeme scharf, schnalzt in 3,7 Sekunden von 0 auf 100 und stürmt mit bis zu 334 km/h schneller dem Horizont entgegen als je zuvor in einem Gran Turismo aus Gaydon.