Um seinen Job istAndreas Scheuer manchmal nicht zu beneiden. In der aufgeheizten Stimmung und Hektik nach jahrelangen Versäumnissen bei Dieselskandal sowie Kohlendioxid-Emissionen und den zahlreichen – je nach Interessenlage unterschiedlichen – Wahrheiten zu diesen Themen, muss ein Minister immer von irgendeiner Seite Kritik einstecken. Allerdings dürfte der heute 44 Jahre alte CSU-Politiker gewusst haben, worauf er sich einlässt, als vor gut einem Jahr Bundesverkehrsminister wurde. In dem Ministerium hatte er schließlich von 2009 bis 2013 als Parlamentarischer Staatssekretär gedient. Und das politische Geschäft kennt er auch gut: 2002 zog er mit 28 Jahren in den Deutschen Bundestag ein, wurde 2013 Generalsekretär seiner Partei.
Als solcher war er auch immer wieder für markige Töne gut. 2014 wischte er etwa als CSU-Generalsekretär Zweifel an der Zulässigkeit der Pkw-Maut vom Tisch: "Der Wissenschaftliche Dienst (des Bundestags, Anm. d. Red.) hat sich hier politisch missbrauchen lassen und in der parlamentarischen Sommerpause auf die Schnelle und unter Druck ein fehlerhaftes Gutachten verfasst", wie er der "Passauer Neuen Presse" sagte.