Wenn am 28. Juni die Papiere der Traton AG erstmals an den Börsen Frankfurt und Stockholm gehandelt werden, wird Andreas Renschler (61) sehr gespannt auf die Kursentwicklung sein, gibt sie doch Auskunft darüber, für wie wertvoll die Anleger den von ihm geleiteten – und weiterhin von VW kontrollierten – Nutzfahrzeughersteller halten. Und: Der Börsengang ist auch sein Baby, er hat massiv darauf gedrängt. Legt man die Bookbuilding-Spanne zwischen 27 und 33 Euro zugrunde, könnte die Nutzfahrzeugsparte von VW zwischen 13,6 und 16,5 Milliarden Euro wert sein.
Sollten die Kurse sich gut entwickeln, stiegen die Chance, dass VW nachlegt und nicht nur zehn Prozent der Traton-Anteile, sondern weitere Anteile an die Börse bringt. Schon für den Börsengang haben sich die Wolfsburger vorbehalten, über eine sogenannte Mehrzuteilung weitere 1,5 Prozent an Anleger abzugeben. Je mehr Anteile Volkswagen abgibt, umso wohler dürfte sich Traton-Chef Renschler fühlen, da er die Abhängigkeit von der Zentrale verringern möchte.