Mit dem Ioniq5 hat Hyundai mehr als einen Achtungserfolg erzielt. Denn seit die Koreaner ihre eigene Elektro-Plattform samt 800-Volt-Technik haben, rangieren sie noch vor VW & Co ganz vorne im Rennen gegen Tesla und die aussichtsreichen Newcomer auf der Electric Avenue. Doch jetzt geht es darum, den Schwung zu halten und die Plattform schnell auszurollen. Deshalb steht darauf bereits der Kia EV6, der erste Genesis ist schon angekündigt und auch bei Hyundai selbst schreitet die Familienplanung voran: Während die Koreaner noch dabei sind, die Studie Prophecy für kommendes Jahr in den Ioniq6 zu verwandeln, rollen sie jetzt auf der Autoshow in Los Angeles mit dem Seven bereits das nächste Schaustück ins Rampenlicht. Mit den für die Ioniq-Modelle typischen Pixel-Leuchten vorn und hinten sehr markant und unverwechselbar, ansonsten aber überraschend clean und schnörkellos gezeichnet, soll der koreanische Siebener als ebenso großes wie luxuriöses SUV von 5,30 Metern binnen zwei Jahren die Ioniq-Familie krönen und mit schon jetzt über 600, später dann vielleicht sogar über 1000 Kilometern Reichweite Lust auf lange Strecken machen.
Dafür reicht es heute allerdings noch nicht. Denn viel mehr als ein paar Kilometer sind mit dem handgefertigten und millionenteuren Einzelstück noch nicht drin. Und auch die schafft der Seven nicht wie künftig mal mit über 200 Sachen, sondern allenfalls mit besserer Schrittgeschwindigkeit.
Doch tut das dem Reiz des Riesen keinen Abbruch. Im Gegenteil: Weil der grüne Zukunftsbote für eine Zeit konzipiert ist, in der die Elektronik das Kommando hat und wir längst mit Level 4 oder vielleicht sogar Level 5 autonom unterwegs sind, wird Fahren zur Nebensache. Kein Wunder, dass die Pedale und das Lenkrad aus dem Cockpit verbannt sind und nur noch ein beleuchteter Joystick aus der Armlehne des Fahrersitzes ragt, über den sich der Kaventsmann mit ein bisschen Übung und dem nötigen Weitblick tatsächlich ganz vernünftig steuern lässt.