Schon länger galt Porsche-Chef Oliver Blume als möglicher Kandidat für einen Vorstandsposten in Wolfsburg. Doch einen Anspruch darauf hätte der stets bescheiden auftretende Manager selbst nie formuliert. "Ich bin absolut zufrieden mit der aktuellen Situation. Ich bin als Gast wöchentlich im Konzernvorstand vertreten und bringe die Porsche-Aspekte ein. Es hat keinen Einfluss darauf, wie ich mit den anderen Konzernmarken zusammenarbeite", sagte er Ende des vergangenen Jahres auf in einem Automobilwoche-Interview auf die entsprechende Frage.
Jetzt hat der Aufsichtsrat den 49-Jährigen in den engen Führungszirkel des Konzerns berufen und ihm neben der Leitung der neuen Markengruppe Super Premium, zu der auch Lamborghini gehören wird, die Verantwortung für die Konzern-Produktion übertragen. Das folgt der Logik der vergangenen Jahre, denn auch sein Vorgänger Matthias Müller saß als Porsche-Chef im Vorstand.
Doch in dieser Phase des Umbruchs kann die Berufung auch als Zeichen für die Zukunft gedeutet werden. Denn Oliver Blume gilt schon länger als ein Manager-Talent und genießt zudem das volle Vertrauen von Wolfgang Porsche, der als Sprecher der Eigentümer-Familie und Aufsichtsratsmitglied naturgemäß großen Einfluss hat. Damit könnte Blume auf lange Sicht der Nachfolger von Herbert Diess werden, der 59 Jahre alt ist und dessen bis 2020 laufenden Vertrag höchstens noch einmal um fünf Jahre verlängert werden dürfte.