Am Mittwochabend hatte der überraschende Brandbrief des VW und Audi Partnerverbands für Aufregung gesorgt, die bis in die Händlerschaft der Schwestermarken Wellen schlug. Am Freitag nun hätte Audi die Möglichkeit gehabt, seine deutschen Händler bei einer Konferenz über die geplanten Veränderungen zu informieren, doch der Hersteller ließ die Anwesenden im Ungefähren, wie die Automobilwoche aus Teilnehmerkreisen erfuhr.
Schon zu Beginn habe Vertriebschef Martin Sander auf das Schreiben des Händlerverbands, Bezug genommen und diesem vorgeworfen, die Verschwiegenheit gebrochen zu haben. Audi wolle dies nicht tun, hieß es - und so wurde laut Teilnehmerkreisen nicht konkret über Fragen wie den vom Händlerverband genannten möglichen Verlust des Großkundengeschäfts gesprochen.
In der Zuhörerschaft habe es "viel Kopfschütteln" über Audis Vorgehen gegeben, sagte ein anwesender Händler. Die ganze Situation sei sehr angespannt gewesen. "Die Stimmung war sehr ruhig, aber man hat gemerkt, dass es brodelt."
Wie die Automobilwoche weiter erfuhr, sollen die Verträge wohl schon zum 1.1.2018 wirksam werden. Audi begründet ihre Notwendigkeit demnach mit veränderten Kundenanforderungen, Elektromobilität, Digitalisierung und Direktvertrieb.
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