Herbert Diess war Anfang Mai in den USA, um gegenüber Ermittlern von FBI und Justizministerium eine Aussage zu machen. Das berichtet die "Bild"-Zeitung auf ihrer Webseite. An dem Treffen soll auch der als Monitor für VW eingesetzte Larry Thompson teilgenommen haben. Was Diess ausgesagt hat, ist nicht bekannt, dem Bericht zufolge handelt es sich aber um Aussagen, die die Ermittler als belastend für den früheren VW-Chef Martin Winterkorn bewerten.
Vor wenigen Tagen erst war bekannt geworden, dass die US-Behörden einen Haftbefehl gegen Winterkorn erlassen haben. Dieser kann nicht nur in den USA, sondern auch in anderen Ländern vollstreckt werden, mit denen die USA ein Auslieferungsabkommen haben. Deshalb wird Winterkorn zunächst wohl in Deutschland bleiben, wo ihm keine Auslieferung droht.
Diess hingegen soll von den USA nicht nur die Information bekommen haben, dass er frei reisen kann, ohne eine Festnahme befürchten zu müssen. Die Behörden sollen ihm zudem zugesagt haben, ihn vorab über eine Klage oder einen Haftbefehl gegen ihn zu informieren. Damit wäre Diess gewarnt und könnte auf Reisen verzichten, damit er nicht wie ein anderer VW-Manager verhaftet und in den USA ins Gefängnis gesteckt wird.