Fliegende Torten, wütende Proteste, Radau vor und in der Veranstaltungshalle. Das alles gab es anders als am Mittwoch bei der Volkswagen-Hauptversammlung nur einen Tag später bei Premium-Hersteller BMW nicht. Die Münchener führten ihre 103. Hauptversammlung wie schon in den vergangenen drei Jahren ausschließlich digital durch und übertrugen die Veranstaltung für alle Aktionäre und Investoren aus einem Studio in der unternehmenseigenen BMW-Welt am Münchener Olympiapark.
Nach einem Rekordgewinn von 18,6 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2022 und in einem von Chef Oliver Zipse klar auf Kurs getrimmten Konzern gab es für große Proteste und Krawall auf der sechs Stunden und achtzehn Minuten dauernden Veranstaltung allerdings auch wenig Anlass. Die wichtigsten, geplanten Entscheidungen: Dr. Kurt Bock stellte sich als Mitglied des Aufsichtsrats zur Wiederwahl – 93,43 Prozent der stimmberechtigten Aktionäre folgten diesem Vorschlag. 98,28 Prozent der Aktionäre entlasteten den BMW-Vorstand.
Finanzvorstand Nicolas Peter verlas letztmals einen Bericht zur wirtschaftlichen Situation von BMW. Für Freitag ist die Berufung seines Nachfolgers Walter Mertl in den Vorstand geplant. Aufsichtsratschef Norbert Reithofer: "Nicolas Peter hat maßgeblich die Strategie der BMW Group vorangetrieben. Er war und ist ein Glücksfall für die BMW Group. Im Namen des Aufsichtsrats möchte ich mich ganz herzlich für seine herausragenden Leistungen bedanken."