Der zunehmende Konkurrenzkampf im deutschen Mietwagengeschäft wird nach Einschätzung von Marktteilnehmern zu einem weiteren Anbietersterben führen. "Ähnlich wie in anderen Bereichen der Tourismusbranche erwarten wir eine Konsolidierung und Bereinigung bei den Anbietern sowie Vermittlern", so Ingrid Johnson, Kapazitätsmanagerin bei Europcar. Der Wiesbadener Marketing-Professor Holger Zinn beobachtet "einen Preisverfall auf dem Mietwagenmarkt".
So zeigt der Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamts für Mietwagen seit 2009 einen Rückgang um über 15 Prozent. Im Freizeitbereich dürfte er noch stärker ausgefallen sein. Angebote wie ein Ford Fiesta ohne Kilometerbegrenzung inklusive aller Versicherungen ohne Selbstbeteiligung für weniger als 15 Euro am Tag sind keine Seltenheit mehr. Zinn macht dafür mehrere Gründe aus. So habe sich das Geschäftsmodell geändert. Weil die Hersteller über die Vermieter große Kontingente zu niedrigen Preisen in den Markt drückten und diese wieder profitabel verkauft werden könnten, müssten die Fahrzeuge im Betrieb kaum Gewinn abwerfen. "Das sind letztlich Marketingkosten der Autobauer, die wollen, dass ihre neuen Modelle Probe gefahren werden", sagt Zinn.