Die Bundesregierung stößt mit ihrem Konjunkturprogramm, im Kfz-Handel überwiegend auf Skepsis. Die halbjährige Senkung der Mehrwertsteuer und ein verdoppelter Zuschuss für Elektroautos reicht vielen Händlern nicht. Der Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) spricht gar von einem Bärendienst für die Autohändler.
Das sieht auch Joachim Müller, Inhaber der Müller-Gruppe, ähnlich: "Das war natürlich das schlechteste, was der Branche passieren konnte. In den vergangenen Tagen hat die Entwicklung gerade wieder ein bisschen angezogen, jetzt bleiben die Kunden wieder aus und warten auf die Mehrwertsteuersenkung."
Die Konsequenzen bekommt der Handel schnell zu spüren: "Uns bleiben nicht nur die Kunden aus, sondern auch die für Juni vorgesehenen Auslieferungen bereits bestellter Fahrzeuge, werden in den Juli verschoben", erläutert Müller.
Auch Michael Ziegler, Präsident des Kfz-Gewerbes Baden-Württemberg und Manager der Emil-Frey-Gruppe, befürchtet einen "verlorenen Monat für die Kfz-Betriebe". Ergänzt jedoch, dass die Mehrwertsteuersenkung im zweiten Halbjahr einen Nutzen bringen könne. Sie sei besser als eine reine Neuwagenkaufprämie, denn der Handel habe bundesweit derzeit Fahrzeuge im Wert von rund 15 Milliarden Euro auf den Höfen stehen.