Wie das ManagerMagazin berichtet, wollen BMW und Daimler ihre Carsharing-Dienste DriveNow und Car2Go künftig über eine gemeinsame Plattform anbieten. Das Blatt bezieht sich auf an den Gesprächen beteiligte Personen - die Verhandlungen seien "weit gediehen". Die Marken blieben dabei aber erhalten, hieß es weiter.
Sprecher der Hersteller erklärten auf Anfrage, zu Spekulationen äußere man sich nicht. Explizit dementiert wurde die Spekulation aber nicht. So überraschend die Meldung auf den ersten Blick sein mag, bei näherer Betrachtung spräche so manches dafür, dass sich die deutschen Premiumautobauer beim Thema Carsharing einander annähren. Denn der Carsharing-Geschäft ist äußerst umkämpft, dabei aber nur wenig profitversprechend.
Während Carsharing-Modelle wie DriveNow und Car2go erst ab einem Auslastungsgrad von 18 Prozent profitabel sind, klagen Nutzer schon ab einem Auslastungsgrad von 22 bis 23 Prozent darüber, dass zu wenige Autos zur Verfügung stehen.
Während DriveNow in Deutschland bereits Gewinn einfährt, war das bei Car2go bisher nur in einzelnen Städten der Fall. Mit einer Fusion könnten Daimler und BMW die Flotte auf dann rund 20.000 Fahrzeuge erweitern und wären mit einem Schlag in mehreren Städten vertreten.
Derzeit gibt es DriveNow in insgesamt elf Städten: Berlin, Hamburg, München, Köln, Düsseldorf, Wien, London, Kopenhagen, Stockholm, Brüssel und Mailand. Der Carsharing-Dienst der Münchner verfügt derzeit nach eigenen Angaben über einen Kundenstamm von rund 770.000.
Car2go hat inzwischen 30 Standorte, knapp 14.000 Fahrzeuge im Einsatz und 1,9 Millionen Kunden weltweit – und ist damit etwa doppelt so groß wie DriveNow. Mit Chongqing wurde in Frühjahr der erste Standort in Asien eröffnet. Als 31. Standort war im Juni Brüssel an den Start gegangen. Der Wachstumskurs führt dazu, dass bisher laut Geschäftsbericht in den meisten Ländern Millionenverluste eingefahren werden. Car2go schreibt also immer noch rote Zahlen.