Große Worte sind eine Stärke von Elon Musk. Bei der Vorstellung der beiden neuen Modelle macht er in dieser Hinsicht keine Ausnahme: Der Roadster werde schneller beschleunigen als alle anderen Autos, der Sattelschlepper soll selbst dann noch einen Diesel-Lkw schlagen, wenn nur noch zwei seiner vier Motoren laufen. Für beide Modelle sind hohe Anzahlungen fällig, wann die Auslieferung beginnt, ist ungewiss. Zwar hat Musk Termine genannt, ob diese eingehalten werden können, ist aber angesichts der bisherigen Erfahrungen zweifelhaft. Schon mehrfach hat Tesla Auslieferungen verschoben, das aktuelle Model 3, mit dem das Unternehmen den Durchbruch auf dem Massenmarkt schaffen will, bildet da keine Ausnahme. In letzter Zeit häuften sich die schlechten Nachrichten: Die Produktion läuft nicht so schnell wie geplant, statt 1500 wurden nur 260 Model 3 gebaut, die Verluste häufen sich, das Unternehmen hat Hunderten Mitarbeitern gekündigt, mehrere leitende Angestellte haben von sich aus gekündigt, es gibt Klagen ehemaliger Mitarbeiter...
Angesichts der Probleme mehreren sich wieder die Stimmen, die sagen, Tesla werde es nicht schaffen. Doch man sollte die Firma und ihren Chef nicht zu früh abschreiben. Ja, es stimmt, Musk hat oft Termine verschieben müssen. Aber in den meisten Fällen hat er, wenn auch verspätet, am Ende doch noch geliefert. Das war beim Roadster so, beim Model S, beim Model X und Musk wird alles daran setzen, dass es auch beim Model 3 so sein wird. Der in Südafrika geborene Amerikaner hat schon mehr als einmal bewiesen, dass er Dinge möglich machen kann, die andere gar nicht erst versuchen.
Ob sich ein elektrischer Lkw durchsetzen wird, ist eine andere Frage. Im Nutzfahrzeug-Geschäft kommt es anders als bei vielen Pkw nicht auf Emotionen an, sondern nur auf Zahlen.
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