Great Wall Motor prüft Produktion in Ostdeutschland

Der chinesische Autobauer Great Wall Motor (GWM) plant ein Werk in Europa und sucht derzeit einen geeigneten Standort. "Aktuell analysieren wir, wo und warum die erfahrenen asiatischen Hersteller ihre europäischen Standorte errichtet haben. Die ostdeutschen Bundesländer könnten in Frage kommen", sagte Xiangjun Meng, Präsident von Great Wall Motor Europe, im Interview mit der Automobilwoche.

"Dort haben wir gute Personal- und Energiekosten. Weitere Faktoren, die für uns entscheidend sind, sind das Marktvolumen oder die Zulieferer in der Region", so Meng weiter. Alternativ seien auch Ungarn oder Tschechien denkbar. Offen ist noch, ob Great Wall eine neue Fabrik errichten oder ein bestehendes Werk übernehmen will. Man habe "einige Kaufangebote" für Standorte erhalten, an denen die bisherigen Hersteller ihre Produktion einstellen wollen, berichtete Meng und fügte hinzu, dass man schon "in den nächsten Jahren" starten könnte.

Vorerst kommen die GWN-Autos noch weiter aus China, seit Januar gibt es E-Autos der Modellreihe Ora in Deutschland zu kaufen. Bis Ende April gab es lediglich 268 Neuzulassungen. "Great Wall Motor ist ein privates Unternehmen und hat keinen Erwartungsdruck der Regierung. Wir sind daher pragmatischer als viele andere chinesische Hersteller und haben uns in der Anfangsphase keine konkreten Verkaufsziele gesetzt", unterstrich Meng.

Man wolle mit langem Atem starke Marken aufbauen und setze auf Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Kundenzufriedenheit. In Deutschland gebe es derzeit 150 GWN-Händler. "Und bis Ende des Jahres werden wir noch eine ganze Ecke mehr Händler im Netz haben", kündigte Brand & Marketing Director Thiemo Jahnke in der Automobilwoche an.

Aus dem Datencenter:

Partner im Vertrieb chinesischer Marken in Deutschland 2022