Fuhrparkmanager sind sauer über den großen Mercedes-Rückruf mit ungewisser Timeline. "Die Unternehmen sind in einer schwierigen Situation. Streng genommen müsste man die Fahrzeuge stilllegen, schließlich sind mit dem Betrieb auch Haftungsrisiken für die Unternehmen verbunden", sagt Axel Schäfer, Geschäftsführer des Bundesverbands Fuhrparkmanagement. Doch in den Unternehmen werden die Fahrzeuge täglich gebraucht.
Ende vergangenen Jahres hat Mercedes weltweit knapp 850.000 Dieselfahrzeuge der Baureihen C-Klasse, CLS, E-Klasse, G-Klasse, GLC, GLE, GLS sowie S-Klasse von 2017 bis 2021 in die Werkstätten zurückgerufen. Zum Teil waren die Fahrzeuge erst wenige Wochen zuvor gekauft wurden. Von der Maßnahme sind knapp 240.000 Fahrzeuge in Deutschland betroffen.
Das Problem: Die Behebung kann längere Zeit dauern, da aufgrund Lieferschwierigkeiten die nötigen Teile fehlen. Deshalb hat der Hersteller darauf hingewiesen, das Fahrzeug möglichst nicht oder nur wenig zu nutzen. "Uns haben Mitglieder kontaktiert, die fast vom Stuhl gefallen sind, als sie das Schreiben gelesen haben. Es ging um Fahrzeuge, die im November ausgeliefert wurden", so Schäfer. "Und nicht zum Spaß, sondern um betriebliche Mobilität sicherzustellen."