Ford will Werkstattaufenthalte deutlich verkürzen

Mit dem Zugriff auf Fahrzeugdaten will Ford sein Angebot für gewerbliche Kunden verbessern. Mit "Ford Liive" will der Autobauer die Wartungs- und Reparaturarbeiten für seine Gewerbekunden effizienter Steuern. Dadurch sollen Ausfall- und Standzeiten deutlich verringert werden.

In einem ersten Schritt führt Ford das Angebot in europäischen Märkten darunter Deutschland ein. Die Nutzfahrzeuge müssen mit einem Fordpass Connect-Model ausgestattet sein. Aktuell sind rund 500.000 Nutzfahrzeuge mit der entsprechenden Ausstattung auf der Straße. Bis Mitte 2022 sollen es etwa eine Million sein.

Der neue Dienst für Nutzfahrzeuge dürfte wohl bald auch für Pkw kommen. "Wir starten mit den gewerblichen Kunden, für die das Fahrzeug entscheidend für den Geschäftsbetrieb ist", sagte Hans Schep, General Manager Nutzfahrzeuge bei Ford Europe, im Rahmen eines Pressegesprächs. Die entsprechenden Möglichkeiten seien natürlich auch bei Pkw vorhanden.

Die Konnektivität der Fahrzeuge ermöglicht Ford einen Zugriff auf die Fahrzeugdaten in Echtzeit. Diese werden mit entsprechenden Datenbanken abgeglichen. Dadurch verspricht Ford weniger Pannen und Werkstattbesuche sowie schnellere Reparaturen. Laut Ford kann der neue Dienst die Ausfallzeiten der Fahrzeuge um bis zu 60 Prozent pro Jahr reduzieren.

Das neue Angebot beruht auf drei Kernelementen:

1) Smart Maintenance: Der Kunde erhält fahrzeugspezifische Wartungsinformationen, dies soll die Planung von Wartungsarbeiten verbessern. Ford schätzt, dass bis zu 30 Prozent der Ausfallzeiten durch entsprechende Mitteilungen vermieden werden können.

2) Ford Service Pro: Wurden Ford-Partner vom Kunden kontaktiert, können sie 60 Tage entsprechende Fahrzeugdaten abrufen. Dies soll Händlern bei der Beratung und Planung helfen.

3) "Ford Liive"-Zentren: Mit drei Zentren will der Autobauer seine Vertriebspartner unterstützen. Treten Probleme auf, sollen sogenannte Agents diese identifizieren und darauf reagieren. Über eine Hotline können sie zugschaltet werden. Zudem sollen sie für den Hersteller als "Frühwarnsystem" dienen. Neben Dunton/Großbritannien und Valencia/Spanien entsteht eines der drei Zentren bis Jahresende in Köln. Es wird für den deutschsprachigen Raum zuständig sein.

Vom neuen Angebot sollen nicht nur die Kunden profitieren, auch die Vertriebspartner. Laut Ford ermöglicht es den Händlern durch die bessere Planung beispielsweise eine höhere Werkstattauslastung zu erreichen. Dies soll dazu führen, dass durch effizientere Werkstattdurchgänge ein höherer Umsatz erzielt werden kann.

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