Ford rechnet nicht damit, im kommenden Jahr wieder mehr Einheiten seines Kleinwagens Fiesta bauen zu können als im schwachen Corona-Jahr 2020. Um der mangelnden Auslastung des Kölner Werkes entgegenzusteuern, holt der Autobauer deshalb die bislang externe Türenfertigung ins eigene Werk zurück.
Betroffen sind davon rund 400 Mitarbeiter des Zulieferers Faurecia. In Köln ist Ford der einzige Kunde von Faurecia, deshalb ist der gesamte Standort des Lieferanten bedroht. In Köln-Niehl arbeitet Faurecia als typischer "JIT" (just in time) -Betrieb. Die produzierten Türen werden minutengenau je nach Bedarf an das unmittelbar in der Nachbarschaft gelegene Werk geliefert.
Die IG Metall Köln-Leverkusen spricht von einem "Schock für die Faurecia-Beschäftigten." Ihren Angaben zufolge kündigte Ford am 15. Oktober der Faurecia Innenraum Systeme GmbH den aktuellen Vertrag zur Türenfertigung zum 15. April 2021.
Ein Ford-Sprecher bestätigte die Insourcing-Entscheidung gegenüber der Automobilwoche. "Der geplante Zeitpunkt für das Insourcing ist Ende März 2021." In welchem Umfang dadurch Arbeitsplätze der Ford-Stammbelegschaft gesichert werden können, sei aktuell noch nicht genau bezifferbar, fügte er hinzu. "Die Anzahl der neu geschaffenen beziehungsweise gesicherten Arbeitsplätze (bei Ford) ist nicht eins zu eins vergleichbar." Derzeit seien keine weiteren Insourcing-Maßnahmen geplant, fügte er hinzu.