Ford Bronco kommt nicht nach Europa

Der Autobauer Ford plant vorerst nicht, seinen neuen Geländewagen Bronco auch in Europa anzubieten und eine europäisch homologisierte Variante zu entwickeln.

"Der Bronco ist komplett für den nordamerikanischen Markt entwickelt worden. Es gibt derzeit keine Pläne, ihn nach Europa zu bringen," sagte ein Sprecher von Ford Deutschland der Automobilwoche. Dies gelte sowohl für den normalen Bronco als auch für den etwas softer getrimmten Bronco Sport. In vielen Medienberichten werde fälschlich über interne Pläne von Ford zum Export des Bronco nach Europa berichtet, bedauerte der Sprecher.

Nach der Vorstellung des Bronco in den USA Mitte Juli war in den vergangenen Wochen auch bei vielen deutschen Ford-Händlern und Autofans die Hoffnung gewachsen, dass der neu entwickelte Bronco Chancen haben könnte, ähnlich wie der Mustang und jüngst auch der große Explorer den Sprung über den Teich zu schaffen. In vielen Auto-Foren brach eine regelrechte Bronco-Begeisterung aus, denn das Modell ist in den USA schon für weniger als 30.000 Dollar zu haben.

Zu den Chancen einer späteren Markteinführung in Europa sagte der Sprecher: "Man kann ein Auto, das für den nordamerikanischen Markt entwickelt wurde, nicht einfach auf das Schiff laden und nach Europa transportieren." Dagegen stünden europäische Zulassungsvorschriften, Emissionsvorgaben und auch die anderen Erwartungen europäischer Kunden. Ein europäischer Bronco müsste mit hohem Aufwand speziell entwickelt werden und über einen zum europäischen Markt passenden Antriebsstrang verfügen.

Der neue Bronco steht auf einem klassischen Leiterrahmen-Chassis, der zivilere Bronco Sport jedoch nutzt die Plattform des aktuellen Kuga. Allerdings wird auch der aktuell kleinste Motor für den Bronco, ein 1,5-Dreizylinder-Benziner, weit über der EU-Abgasnorm von 95 Gramm pro Kilometer liegen. Das Modell würde somit die CO-Flottenbilanz von Ford in Europa verschlechtern und möglicherweise zu Strafzahlungen führen. Die übrigen Bronco-Motoren, ein 2,0-Liter Vierzylinder-Benziner sowie zwei Sechszylinder-Benziner mit 2,3 und 2,7 Litern Hubraum, kämen ohnehin nicht in Frage.

Denkbar wäre jedoch, den Bronco-Sport mit seiner Kuga-Plattform für Europa anzubieten. Er könnte den Plug-in-Hybridantrieb des Kuga nutzen und somit die strengen EU-Vorgaben erfüllen.

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