Felix Bräutigam verlässt Jaguar Land Rover

Prominenter Abgang bei Jaguar Land Rover: Vorstand Felix Bräutigam verlässt das Unternehmen. Das bestätigte eine Sprecherin auf Anfrage der Automobilwoche: "Felix Bräutigam verlässt den Konzern, um sich neuen Herausforderungen zu stellen."

Nachdem er im Januar 2018 als Chief Marketing Officer und Mitglied des Vorstands zu Jaguar Land Rover wechselte, wurde Felix Bräutigam im April 2018 zum neuen Chief Commercial Officer und Mitglied des Vorstands ernannt.

Für den britischen Autohersteller leitete Bräutigam die weltweiten Aktivitäten in den Bereichen Marketing, Produktplanung, Kundenbeziehungsmanagement, Vertrieb, Kundendienst und Netzentwicklung sowie die einzelnen Vertriebsregionen der Welt. Er berichtete direkt an den Chief Executive Officer von Jaguar Land Rover.

Der studierte Diplom-Kaufmann und MBA Felix Bräutigam wechselt von Porsche, wo er seit 1996 beschäftigt war, zum britischen Premium-Hersteller. In Stuttgart war er als Vice President Europe zuletzt für 51 Märkte verantwortlich. Zuvor war er für die Stuttgarter Sportwagenmarke auch als Geschäftsführer von Porsche Frankreich und Leiter der Marketingkommunikation tätig. Seine Karriere hat Bräutigam bei General Motors, mit Stationen bei Saab, Vauxhall und Opel begonnen.

Der britische Hersteller Jaguar Land Rover, der zum indischen Konzern Tata gehört, ist in einer schwierigen Phase. Im Ende März 2021 abgelaufenen Geschäftsjahr verbuchte Jaguar Land Rover einen Verlust von 861 Millionen britischen Pfund (998 Mio Euro). Diesen führte der Hersteller auf Abschreibungen in Höhe von 1,5 Milliarden Pfund zurück.

Im Frühjahr hat der Hersteller seine globale "Reimagine"-Strategie verkündet. CEO Thierry Bolloré will JLR neu aufstellen und bis 2039 zu einem Null-Emissions-Unternehmen machen.

Die Vertriebspartner halten die Pläne für nicht ausgereift. Ihnen fehlt eine kurz-, mittel- und langfristige Strategie, wie Rolf Weinert, Vorstandsmitglied beim JLR-Händlerverband, jüngst im Gespräch mit der Automobilwoche sagte. Das macht den Händlern extrem zu schaffen, nicht zuletzt weil die britischen Traditionsmarken derzeit ihre CI umstellen, was mit Millionen-Investitionen für die Vertriebspartner einhergeht.

In Deutschland hinken die Marken dem Markt deutlich hinterher: Jaguar hatte in den ersten fünf Monaten 2021 einen Absatzeinbruch von rund einem Drittel auf knapp 2.300 Neuzulassungen. Land Rover ist zwar mit einem Zuwachs von 3,6 Prozent auf knapp 6.000 Neuzulassungen leicht im Plus, kann aber mit dem Marktwachstum von rund 13 Prozent nicht mithalten.

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