Fehrer-Werk soll 2022 schließen

Der Zulieferer von Sitzkomponenten Fehrer will Mitte kommenden Jahres sein Werk in Wackersdorf schließen. Nach Angaben der IG Metall in Regensburg sind 175 Beschäftigte davon betroffen. Fehrer fertigt in Wackersdorf Sitzpolster. Kunden sind vor allem die Autohersteller BMW und Renault. Der Zulieferer gehört seit dem Jahr 2014 zur Aunde Group mit Sitz in Mönchengladbach.

"Auch wenn die Zahlen der letzten Zeit nicht rosig ausgesehen haben, eine komplette Schließung habe ich nicht erwartet", so Georg Haller, Betriebsratsvorsitzender bei Fehrer Wackersdorf. Das Unternehmen habe in einer Infoveranstaltung mit den Beschäftigten keinen Zweifel daran gelassen, dass die Entscheidung unveränderlich sei. Die Geschäftsleitung habe bereits ohne Erfolg geprüft, ob andere Produkte oder Projekte in Frage kommen würden, um die Auslastung am Standort sicherzustellen.

"Mit so einer lapidaren Aussage lassen wir uns natürlich nicht abspeisen!", erklärte Olga Redda, zweite Bevollmächtigte und Geschäftsführerin der IG Metall Regensburg, und drängt auf Verhandlungen. Die Unternehmensleitung habe angegeben, dass BMW keine Aufträge mehr für das Werk vergeben werde, sagte Redda gegenüber der Automobilwoche. Der Fahrzeughersteller wolle zu tschechischen oder ungarischen Preisen einkaufen.

Fehrer hatte sich 1997 auf dem Innovationspark von BMW angesiedelt, um Frachtkosten zu sparen. Der Hersteller habe das Werk in der Vergangenheit auch genutzt, um andere Werke in Zeiten hoher Nachfrage entlasten zu können, so Redda.

Erst vor wenigen Tagen hatte die A-Kaiser GmbH, ein mittelständischer Zulieferer von Leichtbau-Komponenten, Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Amtsgericht in Passau hat Michael Jaffé von der Kanzlei Jaffé Rechtsanwälte als vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Die noch rund 430 Mitarbeiter an den beiden niederbayrischen Standorten Aicha vorm Wald und Salzweg-Straßkirchen befinden sich aktuell in Kurzarbeit.

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