Fiat Chrysler-Chef Sergio Marchionne zeigt sich angesichts der künftig geltenden CO2-Grenzwerte pragmatisch. "FCA wird die CO2-Ziele nicht verfehlen, wir werden einfach aufhören, bestimmte Fahrzeuge zu verkaufen", sagte Marchionne auf der Pressekonferenz in Detroit. Der FCA-Chef will also für den Fall, dass die CO2-Ziele in Gefahr sind, schlicht Modelle von Markt nehmen. Eine andere Lösung sehe er nicht.
Das will Marchionne jedoch nicht als Skepsis gegenüber Elektromobilität verstanden wissen, er sei absolut technologieneutral. "Wir wollen hinsichtlich der Technologie absolut frei sein zu entscheiden, niemand setzt uns die Pistole auf die Brust", so der FCA-Chef. Diesel werde etwa ein Teil der Lösung bleiben, um die CO2-Ziele zu erreichen, aber nicht der Wichtigste. "Wir müssen noch Ersatz finden, zum Beispiel Gas oder Elektromobilität", sagte Marchionne. Denn: Elektromobilität werde kommen, aber es werde deutlich länger dauern als viele der anderen Hersteller ankündigen.
Während etwa BMW für die Einhaltung der Grenzwerte auf einen Mix aus Diesel und Elektromobilität setzt und VW auf Elektromobilität und Erdgas, hat FCA immer noch keinen eindeutigen Weg eingeschlagen. Vor allem in Sachen Elektromobilität ist noch nicht viel von FCA zu sehen, bislang hat der Konzern kaum Modelle angekündigt. Zwar gibt es den elektrischen Fiat 500, im Jahr 2020 bringt FCA mit dem Jeep Wrangler den ersten Hybrid der SUV-Marke auf den Markt, auch ein elektrischer Maserati ist in Planung. Doch das wird nicht reichen, um die CO2-Ziele einzuhalten.