Angesichts des anhaltenden Halbleitermangels will der Autobauer Mercedes seiner Linie treu bleiben und vor allem hochpreisige Luxusmodelle verkaufen. "Es wird erwartet, dass der Absatzmix günstig bleibt und die Verkäufe von Top-End-Modellen um mehr als zehn Prozent steigen", heißt es in der Mitteilung zur Jahresbilanz 2021. Der Absatz insgesamt soll nur leicht zulegen. Steigende Nettopreise könnten die zunehmenden Rohstoffkosten aber nicht ganz kompensieren. Trotzdem geht Mercedes davon aus, eine bereinigte Umsatzrendite für die Pkw von 11,5 bis 13 Prozent zu erzielen. Für die Vans werden acht bis zehn Prozent erwartet. Dies wäre jeweils am oberen Ende der selbst formulierten Ziele.
Zwar werde sich die Versorgung mit Chips stabilisieren. Eine Prognose darüber, wann der Halbleitermangel beendet sein wird, wagte das Unternehmen jedoch nicht. In Einklang mit der ausgegebenen Strategie würden daher weiter "Top-End- und Elektrofahrzeuge" priorisiert. Um das System robuster zu machen, habe Mercedes die Abstimmung mit Zulieferern und Halbleiterlieferanten weiter intensiviert. Neben konkreteren Vereinbarungen über Liefermengen beinhalte dies auch den Aufbau eines Sicherheitsbestandes an verschiedenen Stellen der Lieferkette sowie mehrere Versorgungsquellen. Wegen der kommenden Elektroplattformen steigen auch die Ausgaben für Forschung und Entwicklung nochmals leicht an.
Im abgelaufenen Jahr 2021 hat Mercedes mit den Pkw und Vans wie bereits berichtet einen Rekordgewinn von 13,9 Milliarden Euro erzielt. Dies entspricht bei einem Umsatz von 109,7 Milliarden Euro einer bereinigten Rendite von 12,7 Prozent. "2021 war für Mercedes-Benz ein Jahr des strategischen Fortschritts. Drei Zahlen verdeutlichen diese Transformation: Der Konzernabsatz unserer Top-End-Modelle stieg um 30 Prozent, der Absatz von elektrischen Pkw erhöhte sich um 64 Prozent und unser bereinigtes Ebit wuchs um 105 Prozent. Das zeigt das Potenzial unseres Teams und unserer Marke", sagte Mercedes-Chef Ola Källenius laut Mitteilung.