Fast 35 Prozent aller Neuwagen mit alternativem Antrieb

Die aktuellen Statistiken des Europäischen Automobilverbandes ACEA weisen für das erste Quartal 2021 in Westeuropa knapp 975.000 Neuzulassungen von E-Mobilen und Hybriden aus. Dies ist ein Anstieg um 468.000 Pkw gegenüber dem Vorjahresquartal (plus 93 Prozent) und entspricht einem Anteil an den gesamten Pkw-Zulassungen von 34,9 Prozent. Vor einem Jahr lag der Anteil bei 18,3 Prozent.

Die gesamten Zulassungen sind im ersten Quartal um 1,1 Prozent gestiegen, Benziner verloren 19 Prozent und Diesel-Pkw waren mit minus 24 Prozent rückläufig.

Gegenüber dem vierten Quartal vergangenen Jahres gab es bei den Marktanteilen der alternativen Antriebsarten in Summe einen Anstieg um 2,3 Prozentpunkte.

Die reinen E-Mobile konnten ihre Marktanteile erstmalig nicht gegenüber einem Vorquartal steigern. Mit 7,1 Prozent lagen sie 3,4 Punkte niedriger als beim bisherigen Höchststand aus dem vierten Quartal 2020. Dieser zweithöchste Marktanteil ist aber kein Zeichen nachlassender Nachfrage für die reinen E-Mobile. Vielmehr gab es Ende vergangenen Jahres eine Vielzahl von vorgezogenen Neuzulassungen, auch bei den E-Mobilen. Vielfach liefen Fördermaßnahmen und Steuerermäßigungen aus und auch Hersteller und Händler ließen viele Stromer zu, um die CO2-Bilanz für 2020 zu verbessern.

Durch die Schwächer der Stromer konnten die Plug-in-Hybride mit 8,8 Prozent erstmalig seit dem dritten Quartal 2018 einen höheren Marktanteil erreichen. Es ist davon auszugehen, dass dies nur eine Momentaufnahme ist. Im weiteren Jahresverlauf werden sich die Verhältnisse wieder umkehren.

Hybride ohne externe Lademöglichkeiten sind weiterhin dominant und konnten mit 18,9 Prozent wieder einen neuen Rekord bei den Marktanteilen erreichen. Gegenüber dem vierten Quartal 2020 gab es ein Plus von 5,4 Prozentpunkten. Insgesamt wurden im ersten Quartal knapp 529.000 Pkw mit dieser Antriebsart in Westeuropa neu zugelassen. Damit übertrafen sie die Summe der Neuzulassungen der reinen E-Mobile (199.000 Neuzulassungen) und der Plug-in-Hybride (246.000 Neuzulassungen) um knapp 20 Prozent.

Bei nur geringem Anstieg der gesamten Neuzulassungen zum Vorjahresquartal konnten in allen Ländern nicht nur die Marktanteile, sondern auch die Neuzulassungen volumenmäßig gesteigert deutlich werden. Das höchste Plus bei den Marktanteilen um 21 Punkte gab es in Finnland auf 55 Prozent, in Deutschland auf gut 37 Prozent und in Italien auf 33,5 Prozent.

In Schweden gab es mit plus sechs Prozentpunkten die geringste Steigerung. Hier sind die Marktanteile der alternativen Antriebe mit über 42 Prozent aber auch schon sehr überdurchschnittlich.

Bei vergleichbarem Angebot, aber deutlich intensiverer Förderung bleibt Norwegen die Nummer eins bei den alternativen Antrieben. Im ersten Quartal waren in Summe fast 90 Prozent aller Neuzulassungen reine Elektro-Pkw oder Hybride, ein Plus von über neun Punkten gegenüber dem ersten Quartal 2020. Die hohe Marktdurchdringung liegt an den reinen E-Mobilen, die im ersten Quartal auf einen Marktanteil von fast 53 Prozent kamen. Dies ist der mit Abstand höchste Wert aller westeuropäischen Länder.

An zweiter Stelle bei der Marktdurchdringung liegt nun Finnland mit 55 Prozent alternativer Antriebsarten. Hier dominieren, anders in Norwegen, die normalen Hybride mit einem Anteil von 29,2 Prozent. An dritter Stelle liegt Schweden. Dort kommen alle alternativen Antriebe auf 42,4 Prozent. Mit 30 Prozent Marktanteil dominieren hier die Plug-in-Hybride.

Aufgrund des hohen Gesamtmarktes wurden in Deutschland auch im ersten Quartal volumenmäßig die meisten Pkw mit alternativen Antrieben zugelassen. Dies trifft für sowohl für die reinen E-Mobile als auch die Plug-in-Hybride zu. Bei den Hybriden ohne Stecker gab es allerdings in Italien und Großbritannien höhere Neuzulassungen

Bezüglich der Marktdurchdringung hat Deutschland aufgeholt und liegt über dem Durchschnittsniveau Westeuropas. Mit einem Marktanteil von 37,2 Prozent für alle alternativen Antriebe liegt das Land auf Platz fünf der 16 betrachteten Länder. Vor einem Jahr reichte der Marktanteil von 16,5 Prozent lediglich für Rang elf.

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