Auch Konkurrent MeinAuto "verzeichnete in der Zeit des Lockdowns ein etwa konstantes Niveau bei Nachfrage und Bestellungen", sagte Geschäftsführer Marco Steinfatt. Insofern sei der Online-Handel ein wichtiger Vertriebskanal, der künftig weiter an Bedeutung gewinnen werde. "Das zeigt sich auch an unseren aktuellen Zahlen: Momentan nehmen sowohl Nachfrage als auch Bestellungen über nochmals zu", betonte der MeinAuto-Chef. Tatsächlich kommt laut einer repräsentativen Umfrage, die Autoscout Ende März durchführte, in der jetzigen Situation für rund 50 Prozent der Deutschen ein Online-Kauf in Frage.
MeinAuto beobachtet momentan nach eigener Aussage zudem einen starken Trend weg vom Barkauf hin zu Leasing- und Ratenprodukten. Das Verhältnis von Barkauf zu Leasing habe sich in etwa gedreht: Vor der Krise hatten sich rund 60 Prozent der Nutzer für den Barkauf entschieden, 40 Prozent für eine Ratenzahlung. Inzwischen entscheiden sich rund 60 Prozent für Leasing. "Darin spiegelt sich auch die generelle Beobachtung wieder, dass die Kunden in wirtschaftlich unsicheren Zeiten eine kurzfristig nutzbare und flexibel planbare Mobilität gegenüber der höheren Investition eines Barkaufs bevorzugen", so Steinfatt.
Beim Neuwagenportal Carwow ging die Nachfrage zwar im März etwas stärker zurück. Im Vergleich zum Vorjahr wurden ca. 74 Prozent Neuwagenangebote versendet. Seit April zieht die Nachfrage jedoch wieder an. Das Unternehmen erwartet, in wenigen Tagen das Vorjahresniveau zu überschreiten. "Unsere Daten zeigen, dass die Nachfrage in den letzten Tagen wieder auf das Vorkrisen-Niveau angestiegen ist", sagte der Carwow-Geschäftsführer Philipp Sayler von Amende. "Ich gehe davon aus, dass wir hier allerdings noch am Anfangeines größeren Anstiegs stehen und rechne in den kommenden Tagen und Wochen mit einer weiter wachsenden Nachfrage. Sollten darüber hinaus vom Staat noch zusätzliche Fördermaßnahmen beschlossen werden, würde das die Nachfrage zusätzlich beflügeln."
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