Herr Armstrong, was sind Ihre Erwartungen für 2019 in Europa als Markt und für Ford Europa? Werden die laufenden politischen und wirtschaftlichen Krisen wie Brexit oder die schwache russische Wirtschaft die Automobilindustrie weiter schädigen?
Wir erwarten, dass sich das Verkaufsvolumen in der gesamten Automobilindustrie in 2019 in etwa auf dem Niveau von 2018 befinden wird. Das wirtschaftliche Klima hat immer Auswirkungen auf das Geschäft, wie sich beispielsweise an unserem Finanzergebnis in 2018 klar gezeigt hat. Noch 2016 hat Ford Europa einen Gewinn von 1,2 Milliarden US-Dollar erzielt. Doch dieses Wachstum wurde durch die Auswirkungen des Brexit, höhere Materialkosten, Regulierungs- und Emissionskosten und die anhaltend schwache russische Wirtschaft relativiert. Wir erwarten, dass dieser Gegenwind, gemeinsam mit den Negativ-Effekten des Wechselkurses vom Euro zu Pfund Sterling, auch in 2019 weiter anhalten wird.
Sie haben gerade eine neue Strategie für Ford Europa verkündet. Wie genau sieht die Zielvorgabe aus und wie werden Sie das Geschäft von Ford in Europa transformieren?
Wir arbeiten unablässig daran, so schnell wie möglich in die Gewinnzone zurückzukehren. Hierfür haben wir ein neues Geschäftsmodel auf den Weg gebracht, um künftig noch wettbewerbsfähiger zu sein. Bereits zeitnah konzentrieren wir uns darauf, unsere Profitabilität zu erhöhen und unsere Strukturkosten zu verringern. Parallel dazu gibt es Veränderungen innerhalb unserer Modellpalette: Wir werden unser Angebot und den Absatz in den profitablen Wachstumssegmenten ausweiten und gleichzeitig weniger profitable Modellreihen optimieren oder uns aus diesen zurückziehen. Auch werden wir Märkte mit schwächerem Potenzial überprüfen.
Wie sehen die konkreten Maßnahmen aus und wann werden Sie anfangen?
Eine Reihe von Maßnahmen sind bereits gleichzeitig angelaufen, um das Geschäft schnellstmöglich zurück in die Profitabilität zu bringen: Wir starten damit, die Profitabilität unserer gesamten Modellpalette zu verbessern, indem wir die Komplexität des bestehenden Modellangebots reduzieren und uns auf margenstarke Fahrzeugvarianten konzentrieren und den Absatz in den profitabelsten Modellreihen steigern.