Bewegung kommt auch in die Pläne des Firmenverbunds TerraE, die zunächst gescheitert waren. Die BMZ Group, nach eigenen Angaben größter Produzent von Lithium-Ionen Batterie-Systemen in Europa, hat die Mehrheit an TerraE übernommen. Ziel sei es, bis 2020 die erste Zellenfertigung in Deutschland aufzubauen, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens mit Sitz in Karlstein bei Aschaffenburg heißt. "Wir freuen uns, die Pläne einer deutschen Zellfertigung durch die Übernahme von TerraE fortführen zu können, um den enormen wirtschaftlichen Bedarf an Batteriezellen auch im eigenen Land abzudecken", so BMZ-Chef Sven Bauer. TerraE wollte eine Großserienproduktion für Lithium-Ionen-Zellen in Deutschland bis zum Jahr 2028 mit Fertigungskapazitäten von bis zu 34 GWh jährlich aufbauen. Vor rund einem Monat wurde das Scheitern des Konsortium bekannt, da offenbar "keiner der Beteiligten Geld in die Hand nehmen“ wolle, wie es in einem Medienbericht hieß.
BMZ plant eine Nummer kleiner, auch wenn Details noch nicht bekannt sind. So sollen in die Fabrik zunächst 300 Millionen Euro fließen. Damit kann ein Ausstoß von vier GWh erreicht werden. Mittelfristig strebe TerraE eine Zellproduktion mit einem Volumen von acht GWh an. Damit könnten Akkupacks für etwa 150.000 Elektroautos hergestellt werden. Das Unternehmen produziert bisher Batterien für die rein elektrischen Streetscooter der Deutschen Post und andere Anwendungen wie etwa Gabelstapler, bezieht die Zellen dafür aber aus Asien. Noch gebe es keine konkreten Anfragen von etablierten Autoherstellern, sagte eine Sprecherin.
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