Nach vorläufigen Veröffentlichungen der jeweiligen nationalen Automobilverbände lagen die westeuropäischen Pkw-Neuzulassungen im Juni mit zirka 1.159.000 Pkw 13 Prozent über Vorjahresniveau. Allerdings hinkt der Vorjahresvergleich: Der Juni 2020 hatte aufgrund der Beschränkungen zur Pandemiebekämpfung mit 1,028 Millionen Neuzulassungen das niedrigste Juni-Ergebnis seit 1993. Der aktuelle Juni-Wert liegt um 17 Prozent unter dem eines mittleren Junis der fünf Jahre 2015 bis 2019 vor der Pandemie. Das erste Halbjahr schloss mit einem Plus von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr ab. Gemessen an dem mittleren Wert eines ersten Halbjahrs der oben genannten Jahre beträgt das Minus 24 Prozent.
Die Gründe für diese Entwicklung waren die in den meisten Ländern bis ins zweite Quartal hinein bestehenden Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung. Dadurch wurden Kauf und Zulassungen von neuen Pkw erschwert. Mit den Lockerungen der Beschränkungen Anfang Juni hätte einer deutlichen Erholung der Neuzulassungen eigentlich nichts im Weg gestanden, zumal die Auftragsbestände hoch sind. Darüber hinaus haben sich die Vertrauensindices von Industrie und Verbrauchern deutlich erholt und im Juni fast neue Höchststände erreicht. Die Erholung dieser Frühindikatoren fiel stärker aus als nach der Wirtschafts- und Finanzkrise Ende 2008 / Anfang 2009.