Die Vorstände und Aufsichtsräte sind bereits getrennt, nun hat sich auch die Arbeitnehmervertretung im Zuge der Aufspaltung des Daimler-Konzerns neu aufgestellt. In einer konstituierenden Sitzung ist der bisher für Sindelfingen verantwortliche Betriebsrat Ergun Lümali einstimmig zum Gesamtbetriebsratschef für die Pkw-Sparte Mercedes-Benz Group gewählt worden. "Die Herausforderungen, die vor uns liegen sind enorm. Klar ist: Als Arbeitnehmervertreter wollen wir diesen Wandel im Sinne der Kolleginnen und Kollegen fair gestalten. Sichere und attraktive Arbeitsplätze auch in Zukunft sind dabei die Prämisse", sagte Lümali laut Mitteilung.
Der bisherige Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht vertritt in Zukunft die Arbeitnehmer der Lkw-Sparte Daimler Truck gegenüber dem Management. Brecht hatte das Gremium seit 2014 geleitet und immer wieder Akzente gesetzt wie etwa mit der Forderung nach einer eigenen Zellfertigung. Stellvertreter von Lümali ist Michael Häberle, Betriebsratschef des Motoren- und Getriebewerks in Stuttgart-Untertürkheim. "Aufbauwelt und Antriebswelt sind starke Partner und die Grundpfeiler dieses Unternehmens", so Häberle.
Lümali ist bereits seit über 40 Jahren im Unternehmen und gilt als Ziehsohn des ehemaligen Gesamtbetriebsratschef Erich Klemm. Mit knapp acht Jahren kam er aus der Türkei nach Deutschland. Sein Vater kam als Gastarbeiter zu Daimler in Sindelfingen und holte Frau und Sohn 1970 nach. Die Eltern legten Wert auf eine schnelle Integration. Ergun Lümali wuchs in einer bürgerlichen Siedlung in Gechingen bei Calw auf und erlernte schnell die fremde Sprache. Als er eine Berufsausbildung zum Konstruktionsmechaniker im Werk Sindelfingen absolviert, trifft er auf viele Einwanderer und wird so zum Vermittler. Er wird bekannt im Betrieb und lässt sich schließlich zum Vertrauensmann der IG Metall wählen.