Spanien im Frühjahr 1950. Es ist der 9. Mai. Die Regierung und der Autobauer Fiat gründen in der Zona Franca, dem Industriepark Barcelonas in der Nähe des Hafens, die Sociedad Espańola de Automóviles de Turismo, kurz: Seat. Es ist der erste echte Autohersteller des Landes.
Aus der Franco-Firma wird später einmal eine Design-orientierte, trendige Automarke mit mediterranem Flair werden. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg.
Am Anfang bauen die Katalanen Fiats in Lizenz nach. Ein Export der Fahrzeuge ist erst mehr als zehn Jahre später möglich. Um das Unternehmen steht es lange Zeit nicht gut. Die Marke hat kein eigenes Image, die Kennzahlen sind rot.
Anfang der 1980er-Jahre braucht Seat einen Partner. Es gibt mehrere Anwärter. Volkswagen und der damalige Vorstandsvorsitzende Carl Hahn machen das Rennen. Doch auch Volkswagen hat zunächst seine Mühe mit den Spaniern. Es braucht weitere fast drei weitere Jahrzehnte für die Wende.
Die vergangenen zehn Jahre nun erzählen Seats ganze Wende: Geringe Absatzsteigerungen und ein Verlust von mehr als 300 Millionen Euro stehen im Jahr 2010 in den Büchern.
Am Ende des Jahrzehnts melden die Spanier Rekordzahlen. Im Jahr 2019 steigerte Seat die Verkäufe um 10,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und lieferte mit 574.100 so viele Fahrzeuge wie nie zuvor an die Kunden aus.
Der Gewinn schnellte innerhalb eines Jahres von 254 auf 445 Millionen Euro um mehr als 75 Prozent nach oben. Und das im Jahr 2019, als andere Autohersteller schon deutliche Probleme bekamen.