"Endlich hinaus in die Welt"

Gut gelaunt betritt Opel-Chef Michael Lohscheller die Bühne beim Branchengipfel des IFA in Nürtingen. Bereits vor vier Uhr am Morgen sei er aufgestanden, um es rechtzeitig zu schaffen. Entsprechend motiviert sei er.

Gerne erzählt Lohscheller vor dem Publikum die Erfolgsgeschichte von Opel nach der Übernahme durch PSA. Es habe viele Skeptiker gegeben, die Prognosen seien schlecht gewesen für die deutsch-französische Zusammenarbeit. "Aber wir haben gesagt, wir setzen das um und schauen mal", so Lohscheller.

Nun kann der Opel-Chef auf positive Zahlen verweisen. So erreichte Opel im vergangenen Jahr einen operativen Gewinn von 859 Millionen Euro bei einem Umsatz von 18,3 Milliarden Euro. Die Marge lag bei 4,7 Prozent. Im ersten Halbjahr 2019 lag der Gewinn bei 700 Millionen Euro. Zuvor hatte Opel 18 Jahre lang Verluste geschrieben.

Ein wesentlicher Pfeiler der Strategie mit PSA sei neben nachhaltiger Profitabilität und Elektrifizierung dieEroberung neuer Märkte. "Wir müssen raus in die Welt, das war immer klar", so Lohscheller. Die Beschränkung auf Europa durch die ehemalige Mutter GM sei mit ein Grund für die langjährigen Verluste gewesen.

Als Beispiel nannte Lohscheller dieRückkehr nach Russland, wo Opel nun wieder in eine PSA Werk Autos produziert. Der Start erfolgt mit dem SUV Grandland X. Früher habe Opel in Russland bis zu 80.000 Autos jährlich verkauft. "Das ist für uns sehr wichtig", so Lohscheller.

Auch denSprung nach Chinaschloss Lohscheller auf Nachfrage von Institutsleiter Stefan Reindl nicht generell aus. "Opel ist dort zwar nicht bekannt, kann aber als deutsche Marke ein Asset sein", so Lohscheller. Voraussetzung sei aber, dass der PSA-Konzern seine Situation in China kläre. Dort hatte es zuletzt Differenzen mit dem chinesischen Partner Dongfeng gegeben. "Danach dürfte es aber intensive Diskussionen im Konzern geben", so Lohscheller.

Zur Strategie zählt auch dieFokussierung auf Kernmodelle. Lohscheller kündigte acht Neuheiten für die nächsten zwei Jahre an. Dazu zählt neben dem Mokka auch der Astra, der 21 Prozent weniger CO2 verbrauchen soll als die Vorgänger-Generation. Bis 2024 soll dann das gesamte Portfolio elektrifiziert werden. Den Auftakt machen der rein elektrische Corsa e, der ab Frühjahr 2020 verfügbar sein soll, und der Plug-In-Hybrid des Grandland X.

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