Im Allgemeinen wird der deutsche Pkw-Markt als “gesättigt“ angesehen. Das ist aber nur bedingt richtig. Der Pkw-Bestand ist in den vergangenen sieben Jahren um durchschnittlich 1,4 Prozent pro Jahr auf 46,47 Millionen Pkw gestiegen - und das lag nicht nur an der gestiegenen Bevölkerung.
Der Bestand pro 1.000 Einwohner ist seit 2011 um 0,9 Prozent pro Jahr gestiegen, trotz des sprunghaften Anstiegs durch ausländische Zuwanderungen in 2015. Ohne diese, sicherlich noch nicht Pkw-Markt-relevante Bevölkerungsgruppe wären die Neuzulassungen pro 1.000 Einwohner stärker gestiegen. Es gibt also eine ungebrochene Zunahme der Motorisierung in Deutschland.
Motorisierungsgrad wird weiter steigen
Anfang 2018 besaßen von 1.000 Einwohnern 561 einen Pkw und pro Quadratkilometer gab es hierzulande 130 Pkw. Damit ist Deutschland zwar bei beiden Statistiken in der Spitzengruppe vertreten, aber in anderen Ländern ist der Motorisierungsgrad, sowohl bezogen auf die Einwohner als auch auf die Fläche, noch höher.
In Island, Italien, Finnland und Polen zum Beispiel liegt der Bestand pro 1.000 Einwohner bei über 600 Pkw. Bezogen auf die zur Verfügung stehenden Fläche liegen unter anderem die Niederlande, Belgien und Großbritannien vor Deutschland.
Bis 2025 geht die Automobilwoche von einem weiteren Anstieg des Pkw-Bestands aus. Da die Bevölkerungsentwicklung aber weniger dynamisch verlaufen wird, steigt der Bestand nur noch um ein Prozent pro Jahr. Er wird dann bei 50 Millionen Pkw angekommen sein. Dann haben 60 Prozent aller Einwohner in Deutschland einen Pkw und pro Quadratkilometer gibt es 140 Pkw.
Auch wenn diese Steigerungen aufgrund des täglichen Chaos auf den Straßen kaum möglich erscheinen, werden in Deutschland dann immer noch die Werte unterschritten, die andere Länder heute schon aufweisen.