EnBW wird zum Aufbauhelfer für Nio

Der neue chinesische Premium-Hersteller Nio geht einen großen Schritt bei der Etablierung auf dem deutschen Markt. Dem Unternehmen gelang es jetzt, eine Kooperation mit dem Energieversorger EnBW zu vereinbaren. Die Südwestdeutschen gehören zu den Vorreitern beim deutschlandweiten Ausbau von Ladeinfrastruktur und betreiben nach eigenen Angaben das größte Schnellladenetz in Deutschland.

Kernpunkt der Partnerschaft sind bis zu 20 der Nio-eigenen Batteriewechselstationen, die jetzt  in den kommenden Jahren an den Ladeparks von EnBW errichtet werden sollen. Darunter sind zunächst Standorte in Herleshausen (Hessen) und Großburgwedel bei Hannover in Niedersachsen.

Ralph Kranz, Deutschland-Chef von Nio, sagt: "Wie Nio setzt EnBW den Fokus auf zuverlässige und innovative Ladetechnologien, um ihren Usern ein sehr gutes Ladeerlebnis anzubieten. Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit EnBW über eine strategische Partnerschaft die Anzahl der verfügbaren PSS in Deutschland zusätzlich signifikant steigern werden."

PSS ist Nios Eigenbezeichnung für "Power-Swap-Stations", also die Batteriewechselstationen. Bisher bieten die Chinesen die Technologie als einziger OEM auf dem weltweiten Markt an. Kunden können ihre leere Batterie in solchen Stationen gegen eine volle Batterie tauschen. Der gesamte Vorgang dauert nur rund fünf Minuten. Bereits drei solcher Batteriewechselstationen sind aktuell in Deutschland in Betrieb. Im bayrischen Zusmarshausen an der A8, in Hilden an der A3 und in Berlin-Spandau. Zukünftig sollen weitere 20 in ganz Deutschland dazukommen.

EnBW investiert jährlich nach eigenen Angaben rund 100 Millionen Euro für Bau und Betrieb des eigenen Ladenetzes und will bis 2030 rund 30.000 Schnellladestationen in ganz Deutschland betreiben. Kritik gibt es jetzt allerdings an der Partnerschaft ausgerechnet mit einem chinesischen Elektrohersteller. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb: "Staatskonzern baut Ladepunkte für Chinesen" und bemängelte, die Herkunft von Nio werde in der Mitteilung gezielt verschwiegen. EnBW gehört zu knapp der Hälfte dem Land Baden-Württemberg.

Aus dem Datencenter:

Modellvorschau Nio bis 2024