Nach rendite-starken Jahren spitzt sich die Situation im Kfz-Handel künftig zu. „Autohandel und -wartung werden immer mehr zum Ritt auf der Rasierklinge“, sagte Michael Ziegler, Mitglied der Geschäftsleitung Emil Frey Deutschland und Präsident des Kfz-Gewerbes Baden-Württemberg im Rahmen einer Pressekonferenz des Landesverbandes.
Der Wandel zum Agentursystem setzt Autohäusern kräftig zu. „Mit Agentursystemen greifen die Hersteller die Wurzeln des Autohandels an“, so Ziegler. „Die eigentliche Gefahr des Agentursystems ist der Zugriff auf das Gebrauchtwagengeschäft.“ Denn wenn die Händler künftig nur noch Neuwagen auf Provisionsbasis vermitteln, haben die Hersteller Zugriff auf Leasingrückläufer.
Das Gebrauchtwagengeschäft ist für die Erträge der Händler und die Wirtschaftlichkeit der Autohäuser von zentraler Bedeutung. „Wenn sich das Gebrauchtwagengeschäft zu den Herstellern verlagert, hat das gravierende Auswirkungen auf die Ertragslage der Händler“, sagte Ziegler. Er sprach von einem dramatischen Eingriff. Dann wäre auch die zweite und wesentliche Säule des Autohandels in Gefahr: Der Handel mit jungen Gebrauchtwagen, die stark nachgefragt sind.