Die Suche nach einem Investor für den insolventen Anlagenbauer Eisenmann mit Sitz in Böblingen bei Stuttgart verzögert sich. „Wir standen kurz vor dem Abschluss des Investorenprozesses, doch bedingt durch die Corona-Krise wird sich dieser nun um einige Wochen, wenn nicht Monate verzögern", sagte Insolvenzverwalter Joachim Exner der Automobilwoche. Nach wie vor gebe es zwei ernsthafte Interessenten, deren Namen Exner aber nicht nennen will.
Nach Informationen der Automobilwoche gehört dazu AE Industry, die deutsche Automotive-Tochter des staatlichen Maschinenbau-Konzerns China National Machinery Industry Corporation (Sinomach) mit Sitz in Peking. Das Unternehmen soll im Januar kurz vor der Vertragsunterzeichnung gestanden haben, als die Corona-Krise das Wirtschaftsleben in China lahmlegte.
Während bisher ein Gesamtpaket vorgesehen war, ändert Exner nun seine Strategie. "Ergänzend zu einem möglichen Verkauf der Gruppe als Ganzes werden wir nun verstärkt versuchen, die einzelnen Geschäftseinheiten separat zu veräußern. Die Gespräche mit den Interessenten haben bereits begonnen und entwickeln sich vielversprechend." Darüber seien auch die Mitarbeiter informiert worden. Eisenmann hatte im vergangenen Juli Insolvenz angemeldet, nachdem das Unternehmen über Jahre Aufträge zu Dumpingpreisen ergattert hatte und Verluste machte.
Neben Lackieranlagen für die Automobilindustrie gehören zu Eisenmann auch diverse Geschäftsbereiche wie Umwelttechnik, Fördertechnik oder IT-Dienstleistungen.Der Geschäftsbereich Thermal Solutions wurde bereits an das südkoranische Unternehmen Onejoon verkauft, die Tochter für Klebeverfahren Intec wurde von der französischen Firma Sames Kremlin übernommen.