Opel-Chef Michael Lohscheller will angesichts der tiefen Unsicherheit über die künftigen Folgen der Corona-Krise den Umbau des Rüsselsheimer Autobauers nochmals beschleunigen. Eines seiner schwierigsten Ziele ist die Kürzung der vergleichsweise hohen Opel-Betriebsrenten. Darüber will Lohscheller nun verstärkt mit den Arbeitnehmervertretern reden.
"Niemand weiß, ob uns ein zweiter Lockdown droht – nachdem die Lockerungen lokal bereits wieder zu einem erneuten Anstieg der Infektionen geführt haben", sagte Lohscheller am Dienstag in einem begleitendem Kommentar zu den Halbjahreszahlen der gesamten PSA-Gruppe. "Das könnte zum nächsten empfindlichen Nachfrageeinbruch und Unterbrechungen der Lieferketten führen," so der Opel-Chef.
Lohscheller versucht, mit dem Hinweis auf die extremen Herausforderungen bei den Arbeitnehmervertretern auf ein Entgegenkommen zu stoßen und ihre Bereitschaft zu weiteren Einschnitten zu wecken. "Wir erleben gerade die größte Herausforderung der Nachkriegszeit. Sie trifft zusammen mit der heftigsten Disruption der Automobilindustrie seit 50 Jahren." Allein die Investitionen in die Elektrifizierung bedeuteten einen massiven finanziellen Kraftakt, erinnert der Opel-Chef.