Eine Detailanalyse der E-Auto-Zulassungen

Die aktuelle Statistik des BAFA weist bis Ende Dezember insgesamt 9023 Anträge für den Umweltbonus aus. Davon entfielen exakt 5131 Anträge auf reine Elektro-Pkw (inklusive zwei Anträgen für Pkw mit Brennstoffzelle) und 3892 Anträge auf Plug-in-Hybride. Sehr viel magerer könnte die Bilanz zum Jahresende damit kaum ausfallen.

Im Dezember gab es insgesamt 1653 Anträge, nur - oder muss man schon sagen immerhin? - vier Prozent mehr als im Vormonat. Die Zahl der Anträge für reine Elektro-Pkw stieg um 15 Prozent auf 956, für Plug-in-Hybride wurden mit 697 Anträgen acht Prozent weniger ausgewiesen.

Bei den reinen Elektro-Pkw tauchen insgesamt 21 Modelle in der Antragsstatistik auf, aber nur zwei können wirklich profitieren: der Renault Zoe und dem BMW i3. Der i3 erreichte mit 286 Anträgen die höchste Nachfrage, der Zoe mit 268 die zweithöchste. Das Premiummodell und der französische Flitzer verzeichneten auch im gesamten Jahr 2016 das Gros der Anträge auf sich: 61 Prozent aller Anträge bei den reinen Elektro-Pkw gingen auf ihr Konto.

Plug-in-Hybride fristen bisher ein Nischendasein. Nur elf Modelle sind in der Statistik vertreten. Im Dezember erreichten nur der Audi A3 (225 Anträge), Mitsubishi Outlander (189) und der BMW Zweier mit 144 Anträgen nennenswerte Volumen. Diese drei Modelle kommen bisher auf 73 Prozent aller Anträge für Plug-in-Hybride.

Anfang November reduzierte Tesla die Basis-Ausstattung seines Model S und kam somit auf einen Netto-Listenpreis von unter 60.000 Euro. Dies ist Voraussetzung, den Zuschuss aus öffentlichen Fördermitteln in Höhe von 2000 Euro zu erhalten. Darüber hinaus muss der Hersteller den Preis für das Modell mindestens in gleicher Höhe verringern.

Allerdings braucht der Tesla-Käufer auf gewohnte Extras nicht zu verzichten: All das was er bisher als Standard gewohnt war, lässt sich nun in zusätzlichen Paketen dazu bestellen. Diese spielen für den Netto-Listenpreis des Basismodells keine Rolle. Er kann somit weiterhin die gleiche Ausstattung und Batteriekapazität bekommen wie vorher, nur wird das Fahrzeug jetzt mit 2000 Euro Steuermitteln subventioniert. Im Dezember gingen 57 Anträge für das Model S vonTesla beim BAFA ein, Platz vier bei den reinen Elektro-Pkw.

Im bisherigen Jahresverlauf liegen die privaten und gewerblichen Anträge in etwa gleich auf. Allerdings ist der Anteil der gewerblichen Anträge deutlich gestiegen: Lagen sie bis Ende August noch bei deutlich unter 50 Prozent, erreichten sie im November und im Dezember einen Anteil von knapp 60 Prozent. Seit Ende Juli bewegen sich die Anträge von Privatpersonen auf einem relativ konstanten Niveau, während sich die Zahl der Unternehmensanträge in diesem Zeitraum verdoppelt hat.

Von den zur Verfügung stehenden öffentlichen Fördermitteln in Höhe von 600 Millionen Euro sind bis Ende Dezember 16,1 Millionen beantragt worden. Das sind 2,7 Prozent der Gesamtsumme. Der überwiegende Anteil von 64 Prozent entfiel auf reine Elektro-Pkw. Für die BMW-Modelle wurden bisher 4,67 Millionen Euro beantragt, gut zwei Drittel davon für den i3, ein Drittel für die Plug-in-Version des Zweier. An zweiter Stelle liegt Renault mit 3,32 Millionen Euro. Diese beiden Hersteller kommen auf 50 Prozent aller bisher beantragten Fördermittel. Für das Model S vonTesla wurden innerhalb von nur zwei Monaten 164.000 Euro öffentliche Mittel beantragt.

Sollte sich die Akzeptanz von E-Mobilen nicht erhöhen und die Zahl der Anträge auf dem Niveau des Novembers bleiben, könnten die Fördermittel rechnerisch noch für die nächsten 16 Jahre ausreichen.

Ein Grund für den mäßigen Erfolg des Umweltbonus ist sicherlich das nur sehr begrenzte Modellangebot. Hier übertreffen sich die Hersteller zurzeit mit Ankündigungen neuer Modelle, die ab diesem Jahr verfügbar sein sollen.

Aber es ist nicht nur das Modellangebot, dass den Erfolg der E-Mobilität noch behindert: Solange andere Probleme wie die Zahl der Ladestationen oder die Reichweite nicht zufriedenstellend gelöst werden, können auch neue Modelle nicht nachhaltig erfolgreich sein.