Volkswagen hat in den vergangenen Jahren massiv an Vertrauen verloren – bei seinen Kunden, seinen Aktionären, seinen Beschäftigten und im Rest der Gesellschaft. Die Manipulation der Abgaswerte von weltweit fast elf Millionen Dieselfahrzeugen machten nicht nur den damaligen Konzernchef Martin Winterkorn fassungslos. Doch die Art und Weise, wie man in Wolfsburg mit der "Diesel-Thematik" umging, schockierte die Öffentlichkeit vielleicht sogar noch mehr als der Betrug selbst. Auch Jahre nach Bekanntwerden des Skandals sind noch nicht alle Schuldigen und Hintergründe bekannt, die versprochene Aufklärung stockt, die Ergebnisse der internen Aufklärung wurden entgegen früherer Versprechen nicht veröffentlicht, noch immer werden in Modellen des Konzerns neue Abschalteinrichtungen entdeckt.
Immer wieder gab es deshalb Zweifel daran, ob es der Konzern mit der versprochenen Aufklärung, der Verbesserung der Compliance-Regeln und dem Wandel der Unternehmenskultur ernst meint. Dass VW-Kunden in Amerika mit hohen Summen entschädigt wurden, die europäischen Käufer aber leer ausgingen, mag juristisch gut begründet sein, war aber dennoch schwer zu vermitteln.