Markus Duesmann wird im April die Führung der VW-Tochter Audi übernehmen. Obwohl er schon im Sommer 2018 bei BMW gekündigt hat, konnte er aufgrund einer Sperrklausel in seinem Vertrag nicht früher anfangen. Nun gibt es eine Einigung zwischen beiden Konzernen. Erst im Januar hatte Bram Schot einen festen Vertrag als Vorstandschef bekommen. Zuvor hatte er das Unternehmen seit dem Rücktritt von Rupert Stadler im Sommer 2018 interimistisch geführt. Trotz seiner kurzen Amtszeit hat Schot bereits einige Weichen gestellt: Die Produktionskapazitäten in Ingolstadt und Neckarsulm sind gesenkt worden, jede zehnte Management-Position soll wegfallen, zudem baut das Unternehmen in Absprache mit dem Betriebsrat bis 2025 unter dem Strich 7500 Stellen ab. Damit hat es Schots Nachfolger Duesmann etwas leichter, die Forderungen von Konzernchef Herbert Diess zu erfüllen. Dieser wünscht sich, dass Audi wieder zu BMW und Mercedes-Benz aufschließt und technologisch wieder zu alter Stärke zurückfindet.
Nicht nur bei Audi gibt es Veränderungen an der Spitze. Mit BMW und Mercedes haben in diesem Jahr auch die beiden anderen deutschen Premiumhersteller ihre Vorstandschefs ausgetauscht. Bei Daimler war der Übergang von Dieter Zetsche zu Ola Källenius von langer Hand geplant. Dennoch dürfte sich der Schwede sein erstes Arbeitsjahr anders vorgestellt haben: Gleich in den ersten Monaten musste er mehrere Gewinnwarnungen verkünden und sich mit Rückrufen wegen Abgasmanipulationen beschäftigen. Nun sollen ein Sparplan und der Abbau von 10.000 Arbeitsplätzen die Rendite retten. Immerhin hat Mercedes mit dem EQC bereits ein Elektromodell auf dem Markt, weitere sind geplant. Mit dem MBUX hat der Autobauer zudem einen Vorsprung bei den Infotainmentsystemen mit Sprachsteuerung.