"Dürfen Fahrzeuge im Bestand nicht vernachlässigen"

Porsche hat ein Luxus-Problem. Rund 70 Prozent aller jemals gebauten Fahrzeuge aus Zuffenhausen und Leipzig fahren heute noch auf den Straßen dieser Welt. Und weil nicht absehbar ist, dass dieser Wert in den nächsten Jahrzehnten deutlich zurückgeht, muss sich Porsche etwas einfallen lassen, wenn diese Autos irgendwann einmal klimaneutral unterwegs sein sollen.

Porsche-Chef Oliver Blume sieht eine Lösung in synthetischen Kraftstoffen, mit denen Verbrenner-Motoren in Zukunft betrieben werden könnten. "Wir rechnen mit einem Zeitraum von zehn Jahren, bis die Kosten von eFuels bei zwei Dollar pro Liter sind", sagte Blume auf dem Branchengipfel des Instituts für Automobilwirtschaft (IfA) in Nürtingen.

Porsche sehe dies als Chance, um die Millionen Bestandsfahrzeuge auf der Welt CO2-neutral zu bekommen. Dazu sucht Porsche derzeit Partner, die Verfahren zur Industrialisierung entwickeln. Zwar erfordert die Gewinnung des benötigten grünen Methanol große Mengen an regenerativer Energie. Doch diese seien in vielen Regionen dieser Welt im Überfluss vorhanden.

Der Brennstoffzelle dagegen erteilte Blume eine klare Absage. Sie kommt für Porsche nicht in Frage, weil sie viel Bauraum benötigt und deutlich weniger effizient ist als die batterieelektrische Elektromobilität. Mit dem Taycan hat Porsche ein erstes rein elektrisches Modell auf dem Markt. Von der Entwicklung dieses Fahrzeugs habe das Unternehmen viel gelernt, was auf die Zukunft übertragbar sei.

In den nächsten Jahren sollen weitere rein elektrische Modelle kommen. Für den 911 dagegen ist nur eine 48-Volt-Elektrifizierung vorgesehen, weil ein Plug-In-Hybrid mit seiner schweren Batterie die Fahreigenschaften zu sehr beeinflussen würde. Nicht zuletzt deshalb setzt Porsche wohl auf synthetische Kraftstoffe. Denn die Ikone des Unternehmens, die auch für den Markenwert für entscheidender Bedeutung ist, soll so lange wie möglich auf den Straßen dieser Welt zu sehen sein.

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