Wenige Tage vor dem Start der IAA hat der digitale Branchenverband Bitkom eine repräsentative Umfrage in der deutschen Bevölkerung zur Vernetzung von Autos, zum autonomen Fahren und zur Elektromobilität veröffentlicht.
Darin wird deutlich: Digitale Dienste werden immer wichtiger beim Autokauf. So ist 62 Prozent der Autokäufer die Kompatibilität des Cockpits mit dem eigenen Smartphone genauso wichtig wie die Marke. "Das sah vor einigen Jahren noch anders aus. Da war die Marke eins der wichtigsten Kriterien beim Autokauf", sagt Achim Berg, Bitkom-Präsident, in einer Runde mit Journalisten.
93 Prozent der Deutschen ist es zudem wichtig, dass Navigationsdienste bereits in die Fahrzeuge integriert sind. 80 Prozent legen Wert auf Fahrerassistenzsysteme. "All diese Werte zeigen, dass Software im Auto ein immer wichtigeres Kriterium beim Autokauf ist", so Achim Berg.
Aber nicht nur das: Auch der Besitz des eigenen Autos verliert an Bedeutung. Für 62 Prozent stellt ein Auto kein Statussymbol mehr dar. 70 Prozent davon sind 16 bis 29 Jahre alt – was wiederum bedeutet: Dieser Trend wird anhalten, denn für die nachwachsende Zielgruppe ist ein eigenes Auto nicht mehr so wichtig. (Lesen Sie dazu: AutoScout24 startet Auto-Abo)
Für den Automarkt sehen die Bundesbürger insbesondere durch E-Autos deutliche Verschiebungen der Kräfteverhältnisse. So ist die Hälfte der Meinung, dass die deutsche Autoindustrie die Wende hin zu Elektroautos und anderen erneuerbaren Antriebsformen verpasst. Ähnlich viele sind sicher, dass sich 2030 die Marktanteile heute bekannter Hersteller durch Elektroautos massiv verschoben haben werden.
Und 46 Prozent gehen davon aus, dass 2030 heute noch erfolgreiche Autohersteller vom Markt verschwunden sein werden, weil sie Elektroautos zu spät oder gar nicht angeboten haben. Vor diesem Hintergrund sehen zwei Drittel der Bundesbürger neue Autohersteller aus China als Herausforderung für die deutsche Automobilindustrie.