Dieselzulassungen gehen erneut zweistellig zurück

Die gesamten Dieselzulassungen gingen im Juli um 10,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück und erreichten einen Anteil von 32,3 Prozent, nach 40,5 Prozent im Vorjahr. Im Juli 2015 – vor der Dieselkrise – lag der Dieselanteil bei 48,9 Prozent. Abgesehen von 2009, dem Jahr der Verschrottungsprämie, war der Dieselanteil letztmalig im Jahr 1999 unter dem aktuellen Niveau.

Zwar wird vielfach – rational durchaus berechtigt – eine Renaissance des Diesels heraufbeschworen, aber bislang hat dies noch bei keiner Marke Wirkung gezeigt. Die aktuell weiter gestiegenen CO2-Ausstöße zeigen, wie wichtig für viele Hersteller eine Rückkehr zu höheren Dieselquoten wäre. Im Juli lag der CO2-Ausstoß bei 131,3 g/km. Es ist der höchste Wert seit vier Jahren.

Die deutschen Marken dominieren den Dieselmarkt deutlich stärker als den Gesamtmarkt. Über 73 Prozent aller Dieselzulassungen stammten im Juli von deutschen Modellen. Im Gesamtmarkt waren es gut 61 Prozent.

Mehr als ein Viertel kommen dabei von VW, der unangefochtenen Nummer eins auf dem Dieselmarkt. An zweiter Stelle folgt Audi mit einem Anteil an allen Dieselzulassungen von knapp 15 Prozent vor Mercedes (12,8 Prozent). BMW (9,9 Prozent) und Ford mit 6,4 Prozent komplettieren die Top 5 der Dieselmarken. Beste Importmarke ist Skoda auf Platz sechs mit einem Anteil von 5,2 Prozent.

Die Konzentration auf wenige Marken ist beim Diesel ausgeprägter als bei den gesamten Neuzulassungen. Die Top zehn im Dieselmarkt machen über 86 Prozent der Zulassungen aus. Im Gesamtmarkt kommen die zehn erfolgreichsten Marken auf 75 Prozent.

Unter den Top 15 Dieselmarken konnte nur Nissan seinen markeninternen Dieselanteil leicht erhöhen. Im Juli waren ein Drittel aller Neuzulassungen Selbstzünder, vor einem Jahr waren es lediglich 28 Prozent. Der Grund liegt in dem Erfolg der Modelle, die generell einen höheren Dieselanteil haben, während die kleineren Modelle mit Benzinmotorisierung rückläufig waren.

Den größten Rückgang beim markeninternen Dieselanteil verzeichnete Skoda. Bei der VW-Tochter ging der Dieselanteil innerhalb eines Jahres von 45 Prozent auf 30 Prozent zurück. Ebenfalls deutlich geringere Dieselanteile wiesen Seat (minus 14 Prozentpunkte) sowie Ford und Volvo (jeweils minus 13 Prozentpunkte) auf.

Beim Marktführer VW reduzierte sich der Dieselanteil von 48 Prozent im Vorjahr auf jetzt 40 Prozent und liegt damit weiterhin oberhalb des durchschnittlichen Dieselanteils von 32,3 Prozent.

Unter den Top 20 Marken (mindesten 1.000 Neuzulassungen im Juli) mit den höchsten Dieselanteilen sind mit Mercedes, BMW, Audi und VW vier deutsche Marken mit überdurchschnittlichen Dieselanteilen.

Angeführt wird diese Rangliste von Volvo mit einem Dieselanteil von 65 Prozent. Am unteren Ende rangieren Dacia und Kia. Beide kommen auf einen neunprozentigen Dieselanteil.

Währen die Betrachtungen auf Markeneben häufig durch Mengeneffekte beeinflusst werden, bietet die Modellebene ein klareres Bild. Dabei zeigt sich, dass im Juli drei der Top 15 Diesel-Modelle ihre Dieselanteile steigern konnten: Mercedes E- und C-Klasse, sowie der Audi A3.

Das volumenstärkste Dieselmodell war vergangenen Monat der VW Passat, nachdem der Golf im Juni diese Position belegte. Der Dieselanteil des Passat lag bei 78 Prozent (Vorjahr: 86 Prozent), der des Golf fiel auf 30 Prozent, nach 40 Prozent vor einem Jahr.

Außer den Fahrzeugen mit einem hundertprozentigen Dieselanteil (Fiat Ducato, Mercedes V-Klasse) hatten auch die übrigen Modelle rückläufige Dieselanteile. Den stärksten Rückgang gab es beim Audi A6. Vor einem Jahr lag der Dieselanteil noch bei knapp 91 Prozent, im diesem Juli fiel er auf unter 55 Prozent.

Dazu zum Download im Datencenter:

Die 20 Marken mit den höchsten Dieselanteilen im Juli 2018

Juli 2018: Anteil der Top 15 Dieselmarken am Gesamtmarkt in Deutschland (Kreisdiagramm)

Juli 2018: Marktanteilsveränderung der Top 15 Dieselmarken in Deutschland gegenüber Vorjahr (Säulen)

Nebeneinandergestellt: Marktanteile der Top 15 Dieselmarken im Juli 2018 und Juli 2017 (Säulen)

Dieselanteile der Top-15-Diesel-Modelle im Juli 2018 im Vergleich zum Vorjahr (Säulen)

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